Entwicklung eines Online-Simulators für die Ultraschall-Ausbildung

Hintergrund:

Durch fortschreitende technische Entwicklung in den letzten Jahren bieten sich zunehmend Möglichkeiten, auch komplexe medizinische Sachverhalte zu simulieren.

Auch für die Ultraschallausbildung werden zunehmend Simulatoren eingesetzt, um insbesondere die praktischen Fähigkeiten von Studenten und Ärzten zu verbessern. Darüber hinaus bieten Simulatoren die Möglichkeit, pathologische Befunde zu untersuchen, die in der Ausbildung am Patienten nur selten vorkommen oder die nur in Notfallsituationen gezeigt werden können.

Bisher stehen Simulatoren aufgrund der hohen Kosten nur in ausgewählten Settings zur Verfügung.

Ziel:

Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines kostengünstigen Simulators, der eine hohe Verfügbarkeit in unterschiedlichen Szenarien für die Sonografie-Ausbildung bietet. Um eine möglichst breite Verwendung zu ermöglichen, soll die Nutzung des Simulators mit einem PC oder Laptop und einem Standard-Smartphone möglich sein. Auf die Verwendung von zusätzlicher Soft- oder Hardware soll verzichtet werden.

Methoden:

Patienten in der Praxis und im Krankenhaus wurden nach einem definierten Untersuchungsprotokoll sonografiert. Nach Umwandlung der erzeugten Loops in dreidimensionale Blocks wurden diese anatomisch korrekt in einem virtuellen Torso platziert und in eine Website integriert, die eine duale synchronisierte Visualisierung von Schallbild und virtuellem Torso ermöglicht. Mittels QR-Code ist die Konnexion eines Standard-Smartphones mit der Internetseite möglich. Durch die Verbindung kann das Smartphone als virtueller Schallkopf genutzt werden, wodurch dem Benutzer eine simulierte Untersuchung der 3D-Daten ermöglicht wird.

Ergebnisse:

Nach Programmierung einer Website konnte eine Ultraschalluntersuchung im Internet ohne die Verwendung zusätzlicher Hard- oder Software mit einem Smartphone und einem Computer simuliert und für die Schulung von Studenten eingesetzt werden.

Abb. 1: Screenshot des Onlinesimulators mit geöffnetem Fall einer Appendizitis

Schlussfolgerungen:

Die Simulation von Ultraschalluntersuchungen ist mit einem Smartphone oder einem Computer via Internet möglich. Die heute flächendeckend verfügbaren technischen Voraussetzungen lassen damit eine patientenunabhängige verbesserte Ultraschallausbildung zu. Durch die universelle Anwendbarkeit lässt sich somit kostengünstig eine große Reichweite der Ultraschallausbildung erzielen.