Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S60
DOI: 10.1055/s-0039-1695968
Poster
Postersitzung – Ausbildung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Wissen von Studierenden der Humanmedizin über die Grundlagen der Sonografie

D Miely
1   Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin, Graz, Austria
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G Prause
1   Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin, Graz, Austria
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Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Zur Sicherstellung hochwertiger Patientenversorgung sowie in Anbetracht des expandierenden Point-Of-Care Ultraschalleinsatzes wird von Fachkreisen zunehmend die Implementierung der Sonografie in die prägraduellen Curricula medizinischer Universitäten gefordert. Um die Stärken und Schwächen der aktuellen Situation in der Ultraschalllehre an der Medizinischen Universität Graz zu identifizieren, fand eine prospektive Untersuchung der Effekte von diesbezüglich zur Verfügung stehenden Ausbildungsmöglichkeiten statt. Die primäre Zielsetzung bestand in der Ermittlung des Einflusses von Lehrveranstaltungen des Pflichtcurriculums sowie Kursprogrammen der Peer-Teaching Initiative Sono4You Graz auf die theoretischen Kenntnisse der Humanmedizin-Studierenden zur Sonografie. Eine Absolvierung von Wahlfächern und Zusatzausbildungen sowie das Geschlecht fanden ebenso als potenzielle Einflussfaktoren Berücksichtigung.

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    Abb. 1: Punkteverteilungen der Subgruppen mit Einteilung anhand der Einflussfaktoren. * p < 0.050

    Material und Methoden:

    Im Sommersemester 2017/18 nahmen 120 Humanmedizin-Studierende aller vier Studienjahre des klinischen Abschnittes an einem Online-Fragebogen zur Erhebung des Sonografie-spezifischen Wissensstandes teil. Die inhaltlichen Schwerpunkte umfassten Ultraschall-Basics, Abdomen-, und Notfallsonografie sowie Echokardiografie und orientierten sich an spezifischen Lernzielen der Medizinischen Universität Graz. Informationen zu den potenziellen Einflussfaktoren wurden anhand allgemeiner Fragebögen ermittelt.

    Ergebnisse:

    Vergleiche zwischen den einzelnen vier Studienjahren sowie zwischen Studierenden mit höherem (5./6. Jahr) und niedrigerem (3./4. Jahr) Studienfortschritt zeigten keine signifikanten Unterschiede. Eine kontinuierliche Wissensakquirierung mit zunehmendem Studienfortschritt durch die universitäre Vermittlung von Ultraschalllehre wurde somit nicht nachgewiesen. Eine Absolvierung von Sono4You-Kursprogrammen und Zusatzausbildungen sowie das Geschlecht zeigten ebenso keinen Einfluss auf die theoretischen Kenntnisse. Die Teilnahme an Wahlfächern mit Ultraschall-Schwerpunkt zeigte einen positiven Einfluss bezüglich der Gesamtpunkte (p = 0,004*) sowie der Schwerpunktsetzungen Basics (p = 0,012*), Notfall (p = 0,001*) und Echokardiografie (p = 0,027*).

    Schlussfolgerung:

    Die an der Medizinischen Universität Graz vermittelte, ins Pflichtcurriculum integrierte theoretische Ultraschallehre bedarf qualitätssichernder Änderungen, um eine hochwertige Ausbildung zur fokussierten Sonografie garantieren zu können. Eine effiziente Möglichkeit der Wissensakquirierung stellen universitäre Wahlfächer dar. Aufgrund der Ergebnisse ist eine Implementierung von bereits elektiv angebotenen Lehrveranstaltungen ins Curriculum zu empfehlen.


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    Abb. 1: Punkteverteilungen der Subgruppen mit Einteilung anhand der Einflussfaktoren. * p < 0.050