Interobserver-Reliabilität von TIRADS, ATA und Elastografie bei Patienten mit Schilddrüsenknoten

Zielsetzung:

Durch bildgebende Verfahren hat die Prävalenz der Schilddrüsenknoten in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das Ziel der Studie war es, unterschiedliche Stratifizierungssysteme hinsichtlich der untersucherabhängigen Vergleichbarkeit zur Beurteilung der Malignität von Schilddrüsenknoten zu differenzieren. Hierfür wurden die Klassifikationssysteme Thyroid Imaging Reporting and Data System (TIRADS) nach Horvath et al., die der American Thyroid Association von 2015 (ATA) sowie der Elastografie-Score (ES) miteinander verglichen.

Material und Methoden:

Es wurden insgesamt Daten von 270 Patienten untersucht, die eine B-Bild-Ultraschalluntersuchung sowie eine Elastografie zur Diagnosestellung von Schilddrüsenknoten erhielten. Zur weiteren zytologischen oder histologischen Diagnostik erfolgte entweder eine Feinnadelpunktion oder Operation. Die Sonografieergebnisse wurden sechs unabhänigen, verblindeten Untersuchern vorgelegt, wobei zwei Untersucher unerfahren, zwei Untersucher mäßig erfahren und zwei Untersucher sehr erfahren waren. Die Beurteilung erfolgte nach dem Klassifikationssystem TIRADS, ATA und des ES mittels strain Elastografie. Insgesamt waren sowohl Zytologie- oder Histologiebefunde von 266 benignen und 29 malignen Knoten verfügbar.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse zeigen, dass die Vergleichbarkeit zwischen den erfahrenen Untersuchern am höchsten war. Dies war für TIRADS, die ATA-Klassifikation sowie für den Elastografie-Score nachweisbar (Untersucher 5+6 ATA: Cohens kappa = 0,8, p < 0,000001, TIRADS: Cohens kappa = 0,86, p < 0,000001, RTE: Cohens kappa = 0,81, p < 0,000001).

Zusammenfassung:

Bei der Anwendung aller drei Klassifikationssysteme zeigte sich eine signifikante Abhängigkeit der Interobserver-Reliabilität mit dem Grad der Erfahrung des Auswertes. Die Vergleichbarkeit der Untersucher war sowohl für TIRADS, ATA als auch die Elastografie bei den erfahrenen Untersuchern am höchsten.