Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S76
DOI: 10.1055/s-0039-1696009
Poster
Postersitzung – Haut/Nervensonografie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kann mithilfe einer neu entwickelnden Ultraschallsondenselbsthalterung die Blockade des distalen Nervus ischiadicus in Rückenlage mit lateralem Zugang durchgeführt werden?

J Magunia
1   Asklepiosklinik Langen, Anästhesiologie, Langen, Germany
,
HB Hopf
1   Asklepiosklinik Langen, Anästhesiologie, Langen, Germany
,
M Schütz
1   Asklepiosklinik Langen, Anästhesiologie, Langen, Germany
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Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Bei sonografisch kontrollierten Blockaden des distalen Nervus ischiadicus erfolgt in der Regel die Auflage der Ultraschallsonde von dorsal. Hierfür sind aufwendige Lagerungsmaßnahmen (Bauch-/Seitenlagerung) des Patienten sowie eine zusätzliche Assistenz notwendig. Wir haben, um diese aufwendigen Lagerungsmaßnahmen zu vermeiden, eine Lagerungshilfe mit integrierter Ultraschallsondenhalterung entwickelt und in der vorliegenden Untersuchung deren Praktikabilität beim Einsatz am Patienten untersucht.

    Material und Methode:

    Nach Zustimmung der Ethikkommission der Landesärztekammer Hessen (FF 18/2018) wurde 50 Patienten die sich vom 8,8. – 31.12.2018 einer elektiven Operation am Unterschenkel, Sprunggelenk oder Fuß unterziehen mussten, mit einer kontinuierlichen Blockade des distalen Nervus ischiadicus mittels Katheter zur postoperativen Analgesie versorgt. Die Anlage erfolgte durch vier Fachärzte für Anästhesie mithilfe der neuen Lagerungshilfe sonografisch kontrolliert in Rückenlage in Allgemeinanästhesie. Primärer Endpunkt: Gesamtdauer der Intervention (= Vorbereitung der Lagerungshilfe bis Fixierung des Katheters). Sekundäre Zielgrößen: Schmerzintensität (VAS) am ersten postoperativen Tag; kumulativer Piritramidbedarf im Aufwachraum mit vs. ohne Ischiadicusblockade (Kontrollgruppe aus 2017), p < 0,05.

    Ergebnisse:

    Bei 49/50 Patienten gelang die Platzierung des Katheters sonografisch kontrolliert innerhalb einer mittleren Anlagezeit (Mw ± St.-Abw.) von 11:30 ± 3:13 Minuten. Die subjektive Schmerzintensität (Median, Bereich) betrug am ersten postoperativen Tag in Ruhe im Mittel 1 (0 – 7); der Maximalschmerz 3 (0 – 9). Der Piritramidbedarf im Aufwachraum (Mw ± St.-Abw.) betrug 11 ± 8 mg in 2017 vs. 3,5 ± 6 mg in 2018 (p < 0,05).

    Schlussfolgerung:

    Die Blockade des distalen Nervus ischiadicus einschließlich Einführung des Katheters unter kontinuierlicher sonografischer Visualisierung war mithilfe der neu entwickelten Lagerungshilfe in 49 von 50 Fällen problemlos mit niedrigem Zeitaufwand möglich.


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