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DOI: 10.1055/s-0039-1696013
Case-Report: Paradoxer summar retrograder Pendelfluss im falschen Lumen der dissezierten ACI im Rahmen einer Aortendissektion
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)
Fragestellung:
Welche Flussverhältnisse herrschen im persistierenden falschen Lumen auf Höhe der proximalen Arteria carotis interna drei Monate nach spontaner Aortendissektion Typ Stanford A?
Material und Methode:
56-Jähriger Patient mit spontaner Aortendissektion Typ Stanford A. Multimodale Sicherung der Diagnose mittels CT-Angiografie und digitaler Substraktionsangiografie, welche zur Akuttherapie eines konsekutiven embolischen T-Gabel-Verschlusses rechts notwendig wurde. Präsentiert wird eine sonografische Kontrolle (PHILIPS EPIQ, Sonde:12 MHz) der Dissektion ca. drei Monate nach Akutereignis.
Ergebnisse:
Die Ausdehnung der Dissektion ist bis in die proximale Arteria carotis interna rechts (ACI) zu lokalisieren. Hierbei zeigt sich ein falsches Lumen persistierend. Bei guten Schallbedingungen gelingt einerseits die Darstellung der Dissektionsmembran und beider perfundierter Lumina im Quer- und Längsschnitt. Anderseits gelingt auch die Darstellung des Wiederanschluss des falschen Lumens an die proximale ACI im Längsschnitt. Beachtenswert sind die Flussverhältnisse im falschen Lumen mit triphasischer Flusskurve und relativ hohen anterograden und insbesondere retrograden Maximalgeschwindigkeiten von 80 cm/s bzw. 117 cm/s. Bei Betrachtung der Area under the curve liegt netto überraschenderweise ein retrograder Fluss vor. Demgegenüber zeigt das wahre Lumen erwartungsgemäß einen monophasischen orthograden Fluss mit normwertiger systolischer Maximalgeschwindigkeit von 106 cm/s. Die frühsystolische Spitze der Flusskurve des falschen Lumens lässt sich noch distal des Konfluenz in der ACI nachweisen. Der paradoxerweise summar retrograde Fluss im falschen Lumen lässt sich aus unserer Sicht nur über einen hämodynamischen Effekt entsprechend einer „inversen Venturi-Düse“ erklären.
Schlussfolgerung:
Drei Monate nach spontaner Aortendissektion Typ A lässt sich bei unserem Patienten im falschen Lumen auf Höhe der proximalen ACI eine triphasische Flusskurve mit relativ hohen anterograden und retrograden Maximalgeschwindigkeiten bei netto retrogradem Fluss nachweisen. Wir diskutieren als Ursache für den summar retrograden Fluss einen hämodynamischen Effekt entsprechend einer „inversen Venturi-Düse“.
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