Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S85
DOI: 10.1055/s-0039-1696029
Poster
Postersitzung – Geburtshilfe
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gestationsdiabetes: Einfluss von körperlicher Aktivität vor der Schwangerschaft auf das kardiovaskuläre System von Mutter und Kind

C Sitzberger
1   Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, München, Germany
,
R Oberhoffer
1   Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, München, Germany
,
K Meyle
1   Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, München, Germany
,
M Wagner
1   Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, München, Germany
,
N Lienert
1   Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, München, Germany
,
O Graupner
2   Klinikum rechts der Isar, Gynäkologie und Geburtshilfe, München, Germany
,
SM Lobmaier
2   Klinikum rechts der Isar, Gynäkologie und Geburtshilfe, München, Germany
,
A Wacker-Gussmann
3   Deutsches Herzzentrum München, Kinderkardiologie/Angeborene Herzfehler, München, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Gestationsdiabetes (GDM) ist eine häufige Erkrankung in der Schwangerschaft, die jedes Jahr etwa 14% aller Schwangerschaften betrifft. Die Zahlen werden wahrscheinlich weiter zunehmen, da auch Adipositas in der Bevölkerung zunimmt. Der Einfluss von GDM auf mögliche kardiovaskuläre Veränderungen bei schwangeren Frauen selbst und ihrem Kind ist noch unklar. Ziel der Studie ist es, die Auswirkungen von körperlicher Aktivität vor der Schwangerschaft auf das Herz-Kreislauf-System bei Schwangeren mit Gestationsdiabetes zu untersuchen.

    Methoden:

    206 schwangere Frauen wurden in einer Beobachtungsstudie untersucht. Alle Probandinnen wurden zwischen der 28. und 32 Schwangerschaftswoche in die Studie eingeschlossen. Es wurden Fragebögen ausgewertet, die sich mit der körperlicher Aktivität vor der Schwangerschaft beschäftigten. Zusätzlich wurde die Intima-Media-Dicke der A. carotis der Mutter gemessen (ALOKA Prosound 6).

    Ergebnisse:

    99 Frauen mit Gestationsdiabetes im Alter von 33,84 (SD ± 4,7) Jahren wurden untersucht. 107 gesunde schwangere Frauen im Alter von 32,6 (SD ± 4,2) Jahren dienten als Kontrolle. Das Gewicht in der Studiengruppe betrug 73,0 (SD ± 20, 3)kg im Mittel und 61,7 (SD ± 9,5)kg in der Kontrollgruppe. Aufgrund des höheren Gewichts in der Studiengruppe war der BMI signifikant höher als in der Kontrollgruppe (26,3 (SD ± 7,1 vs. 21,6 ± 3; p = 0,001). Die Häufigkeit der körperlichen Aktivität vor der Schwangerschaft war in der Kontrollgruppe signifikant höher (p = 0,001). Frauen, die vor der Schwangerschaft körperlich inaktiv waren, hatten ein dreimal höheres Risiko, eine GDM zu entwickeln, als aktive Frauen (OR = 3,1). Die A. carotis interna war in der Studiengruppe signifikant dicker (0, 47 (SD ± 0,004)mm gegenüber 0, 44 (SD ± 0,009)mm) (p = 0,006) der Kontrollgruppe.

    Schlussfolgerung:

    Körperliche Aktivität und ein geringeres Anfangsgewicht reduzieren das Risiko, an GDM in der Schwangerschaft zu erkranken. Weitere interventionelle Studien sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bewerten.


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