Zeitschrift für Phytotherapie 2019; 40(S 01): S36-S37
DOI: 10.1055/s-0039-1697317
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die benigne Prostatahyperplasie-Medikation WS®1541 unterstützt das Sexualverhalten von Ratten in einen Stressmodell

S Weisenburger
1   Präklinische Forschung, Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, Deutschland
,
M Nöldner
1   Präklinische Forschung, Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, Deutschland
,
B König
1   Präklinische Forschung, Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, Deutschland
,
E Koch
1   Präklinische Forschung, Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, Deutschland
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Publication Date:
09 September 2019 (online)

 
 

    WS®1541 ist eine phytopharmazeutische Kombination von ethanolischen Extrakten aus Sabal-serrulata-Früchten (WS®1473) und Urtica-dioica-Wurzeln (WS®1031) und wird zur Behandlung von Miktionsbeschwerden bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) angewendet. Patienten mit BPH leiden häufig an einer Störung der Sexualfunktion, die nicht nur durch die Erkrankung selbst, sondern im Kontext dieser auch durch Angst vor sexuellem Versagen ausgelöst werden kann. Um einen potenziell positiven Einfluss von WS®1541 auf die Libido zu untersuchen, wurde das Sexualverhalten von Ratten in einem Stressmodell analysiert.

    Im Rahmen des Experiments wurden männliche Ratten eine Stunde nach Behandlung mit WS®1541 für 3 Tage jeweils 30 min während ihrer Dunkelphase Lichtstress ausgesetzt. Die Tiere wurden an 3 aufeinander folgenden Tagen täglich mit WS®1541 (100, 300, 900 mg/kg) oder Vehikel behandelt. Zur Messung des sexuellen Verhaltens wurden die männlichen Versuchstiere eine Stunde nach Stressinduktion für 12 min mit östrussynchronisierten, ovarektomierten weiblichen Ratten zusammengebracht. Die Häufigkeit der Kopulation mit Penislecken wurde erhoben und zur nicht-gestressten Kontrollgruppe verglichen. Die präventive Behandlung mit WS®1541 konnte die durch Stress induzierte sexuelle Dysfunktion dosisabhängig verbessern und führte sogar zu einer Normalisierung des Sexualverhaltens bei Gabe der höchsten Dosis im Vergleich zur Kontrollgruppe.

    Behandlung

    Dosis (mg/kg)

    Häufigkeit der Kopulation mit Penislecken

    Mittelwert ± SEM

    1

    Vehikel

    -

    14,00 ± 0,89

    2

    Stress + Vehikel

    -

    2,88 ± 0,64*

    3

    Stress + WS®1541

    100

    5,57 ± 1,02*

    4

    Stress + WS®1541

    300

    10,00 ± 0,87*

    5

    Stress + WS®1541

    900

    14,50 ± 1,41*

    * < 0,05; n ≥8

    WS®1541 konnte demnach die stressinduzierte sexuelle Dysfunktion bei Ratten antagonisieren. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass WS®1541 bei BPH nicht nur zur Behandlung von Miktionsbeschwerden, sondern potenziell auch zur Behandlung der durch krankheitsassoziierten Stress ausgelösten sexuellen Dysfunktion in Frage kommt. Dies soll in Zukunft in einem experimentellen Modell der BPH in Kombination mit Stressinduktion geprüft werden.


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