Z Gastroenterol 2020; 58(01): e62
DOI: 10.1055/s-0039-3402273
Poster Visit Session V Viral Hepatitis and Immunology: Saturday, February 15, 2020, 11:00 am – 11:45 am, Lecture Hall P1
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich der Hepatitis E Seroprävalenz und Virämie zwischen HIV- und Transplant-Patienten

G Buescher
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Germany
,
AK Ozga
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Hamburg, Germany
,
M Addo
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Germany
,
A Lohse
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Germany
,
S Pischke
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Germany
,
T Horvatits
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 January 2020 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Bei bis zu 50% der Immunsupprimierten kann eine Hepatitis E Virus (HEV) Infektion zu einer chronischen Hepatitis E bis hin zur Leberzirrhose und lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Expositionsrisiko sowie Rate der Chronifizierung innerhalb verschiedener Gruppen Immunsupprimierter (wie HIV- oder Transplant-Patienten) sind bislang unzureichend untersucht. Ziel der vorliegenden Studie ist es die anti-HEV-Seroprävalenz und Virämie bei Transplantierten und Patienten mit einer HIV Infektion zu vergleichen.

    Methoden:

    Im Rahmen dieser Meta-Analyse wurde eine Literaturrecherche (Pubmed) durchgeführt und Studien von 1996 – 2019 in Bezug auf anti-HEV-Seroprävalenz und Virämie ausgewertet. Die Daten wurden nach Nation, Assay, Patientenkohorte und methodischer Qualität (nach JCBI) stratifiziert und mittels eines linearen Meta-Regressionsmodells analysiert.

    Ergebnisse:

    Es wurden 119 anti-HEV-IgG-Seroprävalenz Studien sowie 78 Studien mit Virämierate in die endgültige Analyse einbezogen. Bei Transplantatempfängern (14.629 Personen) lag die anti-HEV-IgG-Seroprävalenz bei 8% – 26% wohingegen bei HIV-positiven Patienten (23.692 Personen) 7% – 23% serologisch positiv waren. Die Virämierate, gemessen anhand positiver HEV-RNA Nachweise, war bei Transplantierten signifikant höher als bei HIV Patienten (1.16% vs. 0.4%; p < 0.05). Eine Subgruppenanalyse von Patienten mit erhöhten Leberwerten zeigte bei Transplantierten eine signifikant höhere Rate HEV-RNA Positiver als bei HIV Patienten (2.1% vs. 0.4%; p < 0.05).

    Zusammenfassung:

    Die Rate an positiven HEV-RNA Nachweisen – als Hinweis für einen chronischen Verlauf – war bei Transplantierten signifikant höher als bei HIV-positiven Patienten. Die anti-HEV Seroprävalenz hingegen – als Surrogatparameter für eine stattgehabte HEV Exposition – zeigte keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Eine Limitation der vorliegenden Untersuchung ist, dass keine detaillierten klinischen Daten, sowie Angaben hinsichtlich des Immunglobulin-Gesamtspiegels vorliegen. Diese Ergebnisse stützen die Annahme, dass Transplantierte im Gegensatz zu HIV-Patienten bei gleicher HEV Exposition einem höheren Risiko einer Chronifizierung ausgesetzt sind.


    #