Pneumologie 2020; 74(S 01): 31
DOI: 10.1055/s-0039-3403127
Posterbegehung (PO05) – Sektion Endoskopie
EBUS & Emphysem
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Histologische Sicherung einer peripheren pulmonalen Läsion mittels ultraschlanken Bronchoskops und radiären endobronchialen Ultraschalls bei einem Patienten mit schwerem Lungenemphysem als Kontraindikation für chirurgische oder computertomographiegesteuerte Verfahren

C Hügel
Zentrum für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie/Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
A Grünewaldt
Zentrum für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie/Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
W Gleiber
Zentrum für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie/Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
G Rohde
Zentrum für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie/Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt
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Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 
 

    Die histologische Sicherung peripherer pulmonaler Läsionen (PPL) kann chirurgisch, transthorakal computertomographie-(CT-)gesteuert (transthorakale Nadelaspiration (TTNA) oder Trucut Biopsie) und mittels bronchoskopischer Verfahren erfolgen. Zuletzt wurden die endoskopischen Verfahren stark weiterentwickelt. Früher kaum erreichbare PPL sind heute mit ultraschlanker Bronchoskopie (UTB) oder in Kombination mit r-EBUS, elektromagnetischer oder virtueller Navigation zugängig. Chirurgische und CT-gesteuerte Verfahren weisen zur Zeit eine höhere diagnostische Sensitivität auf als bronchoskopische Verfahren. Die diagnostische Sensitivität der herkömmlichen Bronchoskopie in Verbindung mit radiärem endobronchialen Ultraschall (r-EBUS) hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie Ätiologie (benigne versus maligne), Größe (≤ 2 cm versus ≥ 2 cm), Assoziation mit einem Bronchuszeichen in der Computertomographie (CT) und Lage des r-EBUS in Bezug zur PPL (innerhalb versus angrenzend). Mittels UTB können mehr PPL direkt visualisiert werden, wobei die Effektivität von UTB r-EBUS versus r-EBUS mit konventioneller Bronchoskopie in dieser Untersuchung vergleichbar war. Die bronchoskopischen Verfahren sind jedoch sicherer als chirurgische und CT-gesteuerte Verfahren. So ist beispielsweise das Risiko eines Pneumothorax bei CT-gesteuerten Verfahren höher als bei der Bronchoskopie in Verbindung mit radiärem endobronchialen Ultraschall (r-EBUS). Dies gilt besonders für Patienten mit Lungenemphysem.

    Kasuistik: Wir berichten über einen 57-jährigen Patienten mit einer PPL im linken Oberlappen, bei dem aufgrund einer schweren chronisch obstruktiven Lungenerkrankung mit schwerem Lungenemphysem weder chirurgische noch CT-gesteuerte Verfahren zur histologischen Sicherung möglich waren. Mittels UTB r-BUS konnte die Diagnose eines nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms gestellt werden.

    Fazit: Bei Patienten mit schwerem Lungenemphysem als Kontraindikation für chirurgische und CT-gesteuerte Verfahren kann die histologische Sicherung mit einer Kombination von UTB und r-EBUS möglich sein. Weitere prospektive Untersuchungen werden zeigen müssen, ob die Kombination von UTB und r-EBUS die diagnostische Sicherheit im Vergleich zu konventioneller Bronchoskopie und r-EBUS erhöht.


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