Pneumologie 2020; 74(S 01): 53
DOI: 10.1055/s-0039-3403176
Posterbegehung (PO09) – Sektion Pneumologische Onkologie
Seltene thorakale Tumore und diagnostische Aspekte beim Lungenkarzinom
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Sensitivität des PET-CT zum N-Staging ist beim Lungenkarzinom abhängig von der Lymphknotenposition

G Prisadov
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf
,
A Blume-Vulin
2   Lungenkrebszentrum, Klinikum Bremen Ost
,
M Scharpenberg
3   Kompetenzzentrum für Klinische Studien, Universität Bremen
,
C Franzius
4   Zentrum für Moderne Diagnostik, Klinikum Bremen Mitte
,
K Welcker
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf
,
A Linder
5   Thoraxchirurgie, Klinik St. Anna
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Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 
 

    Einleitung: Charakteristisch für das Lungenkarzinom ist die frühe lymphogene Metastasierung. Der Tumorbefall der Lymphknoten ist ein sehr wichtiger Faktor für die weitere Therapieentscheidung und prognosebestimmend. Das PET-CT dient der Weichenstellung für die weitere invasive LK-Diagnostik und ist Teil der S3-Leitlinie des Lungenkarzinoms.

    Fragestellung: Ist die Lymphknotenposition bzw. Lymphknotenstation ein Einflussfaktor für die PET-Sensitivität bei der Lymphknotenstaging?

    Material und Methoden: Eingeschlossen wurden 245 Patienten mit Lungenkarzinom, die an einem nach DKG zertifizierten Lungenkrebszentrum onkologisch radikal von einem Chirurgenteam nach in standardisierter Technik der Lymphadenektomie operiert wurden. (Histologie: 114 Adenokarzinome, 116 Plattenepithelkarzinome und 5 Sonstige) Bei allen Patienten wurde präoperativ zum Staging eine PET-CT Untersuchung durchgeführt. Als Referenz zu den Daten der PET-CT-Untersuchungen wurden die postoperativen histologischen Ergebnisse aller Lymphknoten herangezogen. Hierdurch konnte analysiert werden, wie präzise das PET-CT die N-Stadiierung vorhersagt.

    Ergebnisse: Die PET-Einstufung der Lymphknoten war in 54,9% aller Fälle korrekt. In 12,7% war die Klassifikation durch das PET zu hoch und in 32,4% zu niedrig. Es zeigen sich deutliche Unterschiede in der Sensitivität für die verschiedenen LK-Stationen: 2/4 rechts – 66,67%, 5/6 – 50%, 7/8 – 26,92%, 10/12 rechts – 30,43%, 10/12 links – 30,43%.

    Schlussfolgerung: Die Genauigkeit des PET-CT ist von der Lymphknotenposition abhängig und ist für das sichere Staging der mediastinalen Lymphknoten nicht ausreichend. Bei Verdacht auf Metastasen empfehlen wir somit immer eine präoperative invasive histologische Abklärung durch EBUS oder Mediastinoskopie.


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