Rofo 2020; 192(S 01): S9-S10
DOI: 10.1055/s-0040-1703129
Vortrag (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Magnetic Particle Imaging (MPI)-geführte Applikation eines gecoverten Stents in einem humanen Modell-Aneurysma

S Herz
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
P Vogel
2   Universität Würzburg, Biophysik, Würzburg
,
T Kampf
3   Universitätsklinikum Würzburg, Diagnostische und Interventionen Neuroradiologie, Würzburg
,
J Kunz
4   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Würzburg
,
R Kickuth
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
V Behr
5   Universität Würzburg, Biophysik, Würzburg
,
T Bley
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Ziel dieser Studie war die Magnetic Particle Imaging (MPI)-geführte endovaskuläre Therapie von 3D-gedruckten humanen Aneurysma-Modellen.

    Material und Methoden Humane Aneurysmata unterschiedlicher viszeraler Arterien wurden aus bestehenden CT- und MRT- Patientendatensätzen ausgewählt, mittels eines Segmentierungsprogramms selektiert und mit einem 3D-Drucker gedruckt. Führungsdraht und Ballon-montierte, gecoverte Stents wurden zur Visualisierung jeweils mit einem paramagnetischen Lack markiert. Die MPI-Angiografie (MPA) eines Modell-Aneurysmas wurde mit Ferucarbotran (5 mmol (Fe)/l), einem superparamagnetische Nanopartikel enthaltenden Tracer, durchgeführt und die Bilder mit einem MPI-Scanner (FOV: Länge 65 mm, Durchmesser 29 mm; isotrope örtliche Auflösung 1 – 1,5 mm, 8 Bilder/s) aufgenommen. Die Sondierung der Aneurysmata erfolgte MPI-unterstützt mit einem Führungsdraht, über den ballonmontierte Stentgrafts positioniert werden konnten. Durch das Inflatieren der Ballonkatheter mit Ferucarbotran wurden die gecoverten Stents freigesetzt. Der korrekte Sitz der Stentgrafts konnte mittels Kontroll-MPA-bestätigt werden.

    Ergebnisse Mit MPI konnten Modell-Aneurysmata mit guter örtlicher und zeitlicher Auflösung dargestellt werden. Die dynamische Visualisierung einer MPI-geführten endovaskulären Therapie von Aneurysma-Modellen gelang in Echtzeit. Die präzise Positionierung von Führungsdraht, Ballonkathetern und Stentgrafts erfolgte mittels Markierungen mit einem paramagnetischen Lack aus Ferucarbotran. Die endovaskulären Instrumente und Stentgrafts erzeugten dabei methodenbedingt keine störenden Bildartefakte.

    Schlußfolgerungen MPI ist ein vielversprechender, strahlenfreier Ansatz für die (präklinische) endovaskuläre Therapie humaner Aneurysma-Modelle.


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