Rofo 2020; 192(S 01): S31-S32
DOI: 10.1055/s-0040-1703199
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CT-gesteuerte Irreversible Elektroporation (IRE) von nicht-resektablen Rezidiv-Metastasen colorektaler Karzinome nach Leberchirurgie: Ist es sicher und effektiv?

A Barabasch
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
C Kuhl
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
M Distelmaier
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
P Bruners
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Obwohl die chirurgische Resektion von Lebermetastasen colorektaler Karzinome (KRK) prinzipiell in kurativer Intention erfolgt, ist das Auftreten von intrahepatischen Rezidiven keine Seltenheit. Eine erneute Resektion ist auf Grund der Lage/Verteilung häufig nicht möglich. Lokalablative Verfahren sind hier eine wichtige Therapieoption. Die IRE eignet sich besonders, da verbliebene Blutgefäße und Gallengänge erhalten bleiben sollen. Wir untersuchten die Sicherheit und Effektvität der IRE nach ausgedehnten Leberresektionen.

    Material und Methoden 23 Patienten mit 32 Rezidiv-Lebermetastasen KRK wurden mittels CT-gesteuerter IRE behandelt. 14/23 Patienten hatten zuvor eine Hemihepatektomie, 5/23 eine Bisegmentresektion und 4/23 eine ausgedehnte nicht-anatomische Leberteilresektion erhalten. Alle Tumoren lagen in unmittelbarer Nähe zu Portalvenen (14/32), verbliebenen Lebervenen (12/32) oder beiden (6/32). systematische klinische und radiologische Verlaufskontrollen. Die Leberfunktion wurde laborchemisch anhand von INR und indirektem Bilirubin unmittelbar vor IRE, 24h und 4 Wochen nach IRE bestimmt und mittels ANOVA mit wiederholten Messungen analysiert.

    Ergebnisse Eine komplette Ablation wurde in 22/23 Patienten erreicht. Keiner der 23 Patienten zeigte Zeichen einer Thrombose. Nicht-behandlungsbedürfitige Gallengangstenosen wurden bei 5/23 Patienten nach median 5 Monaten beobachtet. Das indirektes Bilirubin vor IRE war 0,63±0,45mg/dl, 24h nach IRE bei 0,98±0,74mg/dl (p < 0.05) und 4 Wochen nach IRE bei 0,67±0,34mg/dl (p>0,05) (Normwert <1,2 mg/dl). INR vor IRE war 1,02±0,08, 24h nach IRE 1,08±0,10 (p<0,05) und 4 Wochen nach IRE 1,03±0,10 (p>0.05). 15/22 entwickelten distante intra- oder extra hepatische Metastasen und 4/22 Patienten zeigten Stichkanalmetastasen.

    Schlußfolgerungen Die IRE ist eine sichere lokalablative Methode für Patienten nach vorangegangener Leberresektion und beeinträchtigt die Leberfunktion nicht. Jedoch traten distante Metastase sowie Stichkanalmetastasen bei mehr als 85% der Patienten auf.


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