Rofo 2020; 192(S 01): S36
DOI: 10.1055/s-0040-1703213
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Transjugulärer Intrahepatischer Portosystemischer Shunt: Führung der Pfortaderpunktion mittels 3D/2D-Bildfusion einer präprozeduralen Multi-Detektor-Computer-Tomografie und Fluoroskopie

T Meine
1   Medizinische Hochschule Hannover Hannover
,
C Dewald
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
,
B Lena Sophie
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
,
B Maasoumy
3   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
,
M Kirstein
3   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
,
T Wernicke
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
,
S Maschke
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
,
F Wacker
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
,
B Meyer
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
,
J Hinrichs
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Beurteilung der technischen Durchführbarkeit, Punktionskomplikationen und Verfahrensmerkmale der Etablierung eines Transjugulären Intrahepatischen Portosystemischen Shunts (TIPS) mit Bildfusion einer präprozeduralen Multi-Detektor-Computer-Tomografie (MDCT) und intraprozeduraler Fluoroskopie in zwei Ebenen zur Führung der Pfortaderpunktion.

    Material und Methoden Es wurde bei 27 konsekutiven Patienten (18 männlich, 59±9 Jahre) mit portaler Hypertension elektiv ein TIPS mittels 3D/2D-Bildfusion von MDCT und Fluoroskopie angelegt (11/2018-06/2019). Aus der kontrastmittelverstärkten, präprozeduralen MDCT wurde eine dreidimensionale Gefäßkarte (3D-GK) der Lebervenen und der Pfortader erstellt, indem mit Polylinien das Zentrum der Gefäße markiert wurde. Dann wurde die 3D-GK semiautomatisch mit zwei Durchleuchtungsbildern fusioniert und diente während des Eingriffs als Echtzeitüberlagerung zur Führung der Pfortaderpunktion. Demographische Daten, technischer Erfolg, Punktionskomplikationen und Verfahrensmerkmale wie Interventionszeit (IZ), Punktionszeit (PZ) und Dosisflächenprodukt (DFP) wurden erfasst und zwischen einem jungen Radiologen (JR) (TIPS-Erfahrung<5Jahre, n=22) und einem erfahrenen Radiologen (ER) (TIPS-Erfahrung>10Jahre, n=5) verglichen. Ein zweiseitiger, unabhängiger t-Test mit p<0,05 wurde angewendet.

    Ergebnisse Alle Patienten hatten refraktären Aszites oder gastrointestinalen Blutungen als TIPS-Indikation. Das TIPS-Verfahren mit 3D/2D-Bildfusion war in allen Fällen erfolgreich. Es traten keine Major-Komplikationen auf. Die IZ und PZ umfassten 64±29min und 14±6min sowie für den JR 53±13min und 13±6min und für den ER 111±34min und 20±5min (p=0,0199; p=0,0348). Das DFP war 107±93Gy×cm2, beim JR 8852±8262Gy×cm2 und beim ER 19088±10356Gy×cm2 (p=0,0937).

    Schlußfolgerungen Die Etablierung eines TIPS mithilfe von 3D/2D-Bildfusion ist technisch sicher, erfolgreich und schnell. Die 3D/2D-Bildfusion ist ein vielversprechendes Verfahren zur Führung der Pfortaderpunktion, insbesondere für junge Radiologen.


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