Rofo 2020; 192(S 01): S100-S101
DOI: 10.1055/s-0040-1703407
Poster (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Genveränderte Knochenmikroarchitektur: Eine Mikro-CT-basierte Studie am TPH2-Knockout-Rattenmodell

J Belikan
1   Universitätsklinikum Gießen Marburg, Standort Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Germany, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gießen
,
T El Khassawna
2   Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Medizin, Aulweg 128, 35392 Gießen, Germany, Labor für Experimentelle Unfallchirurgie, 35392 Gießen
,
C Heiß
3   Universitätsklinikum Gießen Marburg, Standort Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Germany , Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, 35392 Gießen
,
G Krombach
4   Universitätsklinikum Gießen Marburg, Standort Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Germany, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, 35392 Gießen
,
M Kampschulte
4   Universitätsklinikum Gießen Marburg, Standort Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Germany, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, 35392 Gießen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Ätiologisch liegt der altersbedingten Osteoporose ein gestörter Knochenmetabolismus zugrunde. Auch der Neurotransmitter Serotonin beeinflusst abhängig von seiner Syntheseherkunft das Knochenremodeling. Um die Rolle des zerebralen Serotonins (Tryptophanhydroxylase 2; TPH2) zu untersuchen, wurde ein TPH2-Knockout-Rattenmodell etabliert. Ziel der Mikro-CT-Analyse ist die Evaluation von Knochenveränderungen sowie die Verwendung von TPH2 als prophylaktische oder therapeutische Ressource.

    Material und Methoden 36 WT- und 33 KO-Ratten wurden jeweils in vier Gruppen randomisiert und nach 6, 20, 30 und 40 Wochen euthanasiert. Die in PFA kultivierten (6 W) oder tiefgefrorenen (20, 30 und 40 W) LWKII-Proben wurden im Mikro-CT (Skyscan1173, Bruker Micro-CT, Kontich, Belgien) gescannt. Die isotrope Voxelkantenlänge betrug 6,11 bzw. 9,70 μm. Die rekonstruierten Datensätze wurden segmentiert sowie morpho- und densitometrisch analysiert.

    Ergebnisse Die WT- und KO-Gruppen nach 30W unterscheiden sich signifikant: BV/TV (31,96 ± 3,31% vs. 44,15 ± 1,44%; p <0,05) und Tb.Th (74,67 ± 2,93µm vs. 89,03 ± 1,86µm; p <0,05). Tb.Sp, SMI, Tb.N und BMD zeigen keine signifikante Abweichung: Die KO-Gruppe weist niedrigere Werte für Tb.Sp und SMI auf, wobei der SMI nach 40W minimal erhöht ist (-0,055 ± 0,111 vs. -0,117 ± 0,262). Die BMD korreliert mit der BV/TV, jedoch ergibt sich nach 30W nur ein deutlicher Unterschied (489,84 ± 41,2 mg/cm3 vs. 613,30 ± 17,65 mg/cm3; p = 0,063). Beim internen Vergleich zur 6W-Gruppe zeigen die KO-Tiere in Bezug auf BV/TV, Tb.Th sowie Tb.N, SMI und BMD signifikantere Unterschiede.

    Schlußfolgerungen Zusammengefasst löst der TPH2-Verlust eine Verbesserung von BV/TV, BMD, Tb.Th und Tb.N. sowie Reduktion von Tb.Sp und SMI aus. Die derzeitigen Ergebnisse deuten auf ein therapeutisches Potenzial zur Regulierung des altersbedingten Knochenverlusts hin.


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