Z Gastroenterol 2021; 59(06): e68-e69
DOI: 10.1055/s-0040-1705786
Abstract Klinik 2021

EUS-Diagnostik und natürlicher Verlauf von subepithelialen Tumoren des Oberen Gastrointestinaltrakts – Daten eines tertiären Referenzzentrums

J Bartha
Klinik für Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg
,
W Schorr
Klinik für Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg
,
D Amissah
Klinik für Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg
,
J Schedel
Klinik für Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg
,
O Pech
Klinik für Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Subepitheliale Tumoren (SET) werden in 1-2 % aller Gastroduodenoskopien festgestellt. In aller Regel wird als nächster diagnostischer Schritt ein endoskopischer Ultraschall (EUS) durchgeführt, mit dessen Hilfe die Ursprungsschicht des SET und weitere EUS-Parameter bestimmt werden können. Da sich sowohl benigne als auch potentiell maligne Entitäten unter den SET befinden, tragen die Befunde der EUS entscheidend zur weiteren Therapieplanung bei. Verfügbare Daten großer, tertiärer Zentren hinsichtlich des diagnostischen Stellenwerts der EUS sowie des natürlichen Verlaufs SET sind bis dato begrenzt.

    Methoden Die Daten von 198 Patienten (weiblich: männlich 48,5 %: 51,5 %; Durchschnittsalter 61,7 Jahre, range 27–89), die sich in einem Zeitraum von 01.01.2013 bis 15.06.2019 in unserem Referenzzentrum für endosonografische Diagnostik SET vorgestellt hatten, wurden retrospektiv ausgewertet. Um alle EUS-Befunde SET aufzuarbeiten, ist die interne endoskopische Datenbank mittels verschiedener Begriffe durchsucht worden.

    Ergebnisse Die durchschnittliche Tumorgröße lag bei 17,7 mm (range 3,0–80,0 mm) und die Lokalisation im Ösophagus (n = 23; 11,6 %), Magen (n = 137; 69,2 %) und Duodenum (n = 38; 19,2 %). Histologische Befunde von 59 Patienten waren vorhanden: Am häufigsten wurde die Diagnose GIST (50,8 %) gestellt, gefolgt von Leiomyom (13,6 %), neuroendokriner Tumor (11,9 %), heterotopes Pankreas (8,5 %), Granularzelltumor (5,1 %), Lipom (3,4 %), Brunnerom (3,4 %), Lymphom (1,7 %) und bronchogene Zyste (1,7 %). Gastrale GIST zeigten gehäuft ein inhomogenes Binnenmuster (OR = 5,5), Kontakt zur Muscularis propria (OR = 22,5) und befanden sich vermehrt im Corpus des Magens (OR = 4,9). Potentiell maligne SET wurden bei 36 Patienten (18,2 %) diagnostiziert, wobei sich eine Sensitivität, Spezifität, NPV, PPV für das Erkennen derselben mittels EUS von 100 %, 47,6 %, 100 %, 76,6 % errechnete.

    Schlussfolgerungen Die EUS nimmt eine bedeutende Rolle bei der Beschreibung SET und der Differenzierung benigne vs. maligne ein. In unserer Studie wurden alle malignen SET mittels EUS identifiziert und einer anschließenden Therapie zugeführt. Eine Lokalisation im gastralen Corpus, ein inhomogenes Binnenmuster sowie Kontakt zur Muscularis propria waren signifikant mit der Diagnose GIST verknüpft.


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    Publication History

    Article published online:
    10 June 2021

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