Z Gastroenterol 2021; 59(06): e69-e70
DOI: 10.1055/s-0040-1705791
Abstract Klinik 2021

Lenvatinib als Therapieoption beim fortgeschrittenem HCC in späteren Therapielinien

A Jefremow
1   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
M Wiesmüller
2   Radiologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
RR Rouse
1   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
P Dietrich
1   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
AE Kremer
1   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
MJ Waldner
1   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
MF Neurath
1   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
J Siebler
1   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Bis zum Jahr 2008 war Sorafenib die einzige Option zur systemischen Behandlung des hepatocellulären Carzinoms (HCC). Zehn Jahre später konnte in einer Nicht-Unterlegenheitsstudie die Effektivität von Lenvatinib gezeigt werden. Somit sind Sorafenib und Lenvatinib die derzeit einzige Erstlinienbehandlungsmöglichkeiten für das HCC und Regorafenib, Cabozantinib und Ramucirumab (bei einem alpha-Fetoprotein < 400 ng/ml) Substanzen für weitere Therapielinien. Mit Spannung wurden die Ergebnisse der IMbrave150-Studie erwartet, die bereits jetzt vielversprechende Ergebnisse für eine Erstlininenkombinationsbehandlung aus Atezolizumab und Bevacizumab zeigte. Um so wichtiger ist es, sinnvolle Therapiesequenzen in Zukunft eruieren. Bislang wurde noch nicht gezeigt, ob Lenvatinib eine Option für eine Therapie nach der Erstlinienbehandlung darstellt.

    Methoden In dieser Studie wurden 5 Patienten mit einem fortgeschrittenen HCC, nach ablativen Verfahren und mindestens drei verschiedene systemische Behandlungen mit Lenvatinib therapiert. Es wurde eine retrospektive Untersuchung hinsichtlich klinischem und radiologischem Ansprechen sowie dem Auftreten von Nebenwirkungen durchgeführt.

    Ergebnisse 3/5 Patienten erreichten eine Tumorregression in der vierten und fünten Behandlungslinie. Ein Patient zeigte eine stable disease (SD) und ein weiterer Patient eine mixed response. Das Nebenwirkungsprofil war heterogen: Ein Patient entwickelte ein mildes Hand-Fuß-Syndrom, ein weiterer eine leichter Hypertension. Bei einem Patienten musste die Therapie wegen einer Proteinurie abgebrochen werden. Ein Patient entwickelte psychiatrische Symptome, die möglicherweise Lenvatinib assoziiert waren. Das Ansprechen war unabhängig von der dem HCC zu Grunde liegenden Ursache.

    Zusammenfassung Lenvatinib zeigt in späteren Linien ein tolerables Toxizitätsprofil und stellt eine mögliche Therapieoption dar.


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    Publication History

    Article published online:
    10 June 2021

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