Nuklearmedizin 2020; 59(02): 151
DOI: 10.1055/s-0040-1708311
Wissenschaftliche Poster
PET, SPECT & Co. II
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Benefit der implementierten CT-Urographie in die Ga-68-PSMA-11 PET/CT: Erste Resultate in 247 Patienten

F Rosar
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
,
MJ Hügle
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
,
M Ries
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
,
M Bartholomä
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
,
S Maus
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
,
T Stemler
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
,
F Khreish
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
,
S Ezziddin
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 
 

    Ziel/Aim Bei der Diagnostik des Prostatakarzinoms mittels Ga-68-PSMA-11 PET/CT können durch renale Elimination bedingte fokale Traceranreicherungen im Ureter Lymphknotenmetastasen imitieren. Ein möglicher Lösungsansatz ist die Durchführung einer modifizierten CT-Urographie (CTU) mit dem Ziel, eine klare Identifikation des Ureters zu erreichen und somit falsche Interpretation zu vermeiden.

    Methodik/Methods Retrospektive Analyse von n=247 Prostatakarzinom-Patienten mit CTU unterstützter Ga-68-PSMA-11 PET/CT (Siemens Biograph 40 mCT; Niedrigdosis-CT, CareDose4D mit max. 30 mAs). CTU mittels 30 ml Kontrastmittel i.v. 10 min vor Bildakquisition. Bewertung des zusätzlichen Nutzens bzw. der Interpretationshilfe durch CTU mittels Scoring (0-3 Punkte) aller potentiell pathologischen Traceranreicherungen. Zusätzlich retrospektive Analyse der therapeutischen Relevanz falsch positiver oder falsch negativer Befunde resultierend aus fehlender CTU.

    Ergebnisse/Results Der Ureter konnte in allen Untersuchungen identifiziert werden und war zumeist deutlich kontrastiert (HU > 100). Bei 120/247 (48,6 %) Untersuchungen wurde durch die CTU die diagnostische Sicherheit erhöht. Bei 60/247 (24,3 %) Untersuchungen lieferte die CTU eine entscheidende Hilfestellung zur Interpretation der (peri)ureteralen Traceranreicherung. In 30 Fällen (12,1 %) hätte aus einer Fehlinterpretation eine diskrepante Therapie resultiert.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die Implementierung einer CTU erhöht die diagnostische Sicherheit der Ga-68-PSMA-11 PET/CT insbesondere, wenn ein Niedrigdosis-CT zur anatomischen Korrelation verwendet wird, und vermochte in einer kleinen Subgruppe (12,1 % in unserer Kohorte) eine diskrepante Therapie durch Fehlinterpretation oder diagnostischer Unsicherheit zu vermeiden. Damit sollte die CTU standardmäßig in Ga-68-PSMA-PET/CT Protokollen integriert werden.


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