Der myokardiale Performance Index als Ausdruck der kardialen Dysfunktion bei wachstumsretardierten Feten

Zielsetzung Die intrauterine Wachstumsretardierung geht mit einer globalen Dysfunktion des Herzens einher. Mittels des myokardialen performance index (MPI) in der Dopplersonografie kann die globale Herzfunktion des Feten bestimmt werden.

Methoden und Patienten In einer prospektiven Fall-Kontroll-Studie wurde der MPI bei 22 Feten mit Wachstumsretardierung und 16 normalwachsenden Feten im Schwangerschaftsalter zwischen 24 und 39 SSW bestimmt.

Ergebnisse Demographische Daten der Mütter zeigten keine signifikanten Unterschiede. FGR Feten zeigten ein signifikant schlechteres Outcome als normalgewichtige Kinder. Es zeigte sich ein signifikant erhöhter MPI bei wachstumsretardierten Feten von Mittel 0,53 gegenüber 0,42 bei unauffällig wachsenden Feten (p < 0,001). In der Gruppe der wachstumsretardierten Feten unterschied sich die globale Herzfunktion bei Feten mit einer CPR < 1 nicht signifikant von der bei Feten mit einer CPR > 1.

Diskussion Unsere Daten bestätigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen einer globalen kardialen Dysfunktion und der fetalen Wachstumsretardierung. Der MPI ist ein noninvasiver Marker, der die globale Dysfunktion diagnostizieren kann. Unsere Daten zeigen, dass das kardiale Remodelling ein weiterer Anpassungsmechanismus des fetalen Kreislaufes darstellt, der noch vor der Umverteilung des fetalen Blutflusses zum Gehirn (Abfall der CPR) aufzutreten scheint.

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Article published online:
04 December 2020