Metastasierung von pulmonalen Neuroendokrinen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich –Darstellung einer seltenen Tumorentität

Einleitung Neuroendokrine Tumoren (NET) exprimieren tyischerweise die neuroendokrinen Marker Chromangin A und Synaptophysin und können je nach Morphologie hormonell aktiv wirken. Als Neuroendokrine Neoplasien bezeichnet man eine Gruppe von Tumoren, welche sich aus Stammzellen des Neuroektoderms entwickeln. Diese können in nahezu jeder anatomischen Lokalisation auftreten. Meist finden diese sich im Gastrointestinaltrakt und in der Lunge (ca. 70Neben dem Larynx (35 %) und der Nase/Nasennebenhöhlen (30 %) werden ca. 10 % der kleinzelligen Kopf-Hals Karzinome im Oropharynx lokalisiert.

Falldarstellung Ein 78-jähriger Patient stellte sich mit einer seit 4 Wochen bestehenden Dysphonie und Dysphagie vor. In der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich flexibel endoskopisch eine exophytische Raumforderung im Bereich der Valleculla/Hypopharynxseitenwand links. Nach entsprechender präoperativer Vorbereitung führten wir eine Panendoskopie mit Inzisionsbiopsien des linken Zungengrundes und eine Tracheostomie durch. Postoperativ wurde zur Komplettierung der Diagnostik eine CT-Hals-Thorax durchgeführt. Diese zeigten Lungenmetastasen mit Lymphadenopathie beidseits hilär. Histologisch wurde ein kleinzelliges neuroendokrines Karzinom der Lunge gesichert. Nach Besprechung der Befunde im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz wurde eine primäre Chemotherapie geplant.

Schlussfolgerung Patienten mit NET sollten aufgrund des geringen Inzidenz und Evidenz multidisziplinär therapiert werden. Für eine bessere künftige Standardisierung der Behandlungskonzepte von NET sollen möglichst viele Fälle aus verschiedenen Zentren gesammelt und die Datenlage gemeinsam beurteilt werden.

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Article published online:
10 June 2020