CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S98
DOI: 10.1055/s-0040-1711603
Poster
Onkologie

Tumorheterogenität immunmodulatorischer Faktoren als möglicher prognostischer Marker in Plattenepithelkarzinomen des Hals-Kopf-Bereiches

D Jira
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
D Ganser
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
M Rudelius
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Pathologisches Institut, München
,
B Wollenberg
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
M Buchberger
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
A Pickhard
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
› Institutsangaben
 
 

    Hintergrund Risikostratifizierung und Therapieplanung bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Hals-Kopf-Bereiches (HNSCC) basieren nach wie vor fast ausschließlich auf klinischen Parametern. Obwohl mittlerweile zahlreiche immunmodulatorische Faktoren identifiziert werden konnten, sind viele Mechanismen und Effekte auf den Krankheitsverlauf noch nicht ausreichend geklärt.

    Material und Methoden Es erfolgte die immunhistochemische Analyse von Gewebeproben von 252 Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Hals-Kopf-Bereiches mit und ohne Metastasierung aus den Jahren 2000 - 2017. Hierzu wurden tissue microarrays (TMAs) sowohl aus Tumorzentrum und ‑Invasionsfront sowohl der Primarien als auch von Metastasen auf verschiedene immunologische Marker (PD1, PDL1, CD4, CD8, CD68, IDO) analysiert. Die Ergebnisse wurden mit klinischen Daten korreliert.

    Ergebnisse In der immunhistochemischen Aufarbeitung und Analyse der Heterogenitätsfaktoren zeigten sich signifikante Unterschiede der immunologischen Marker, auch innerhalb von Tumorzentrum und Tumorinvasionsfront als Ausdruck einer teilweise ausgeprägten Tumorheterogenität in HNSCC. Dies zeigte sich sowohl in der Untersuchung der Primarien als auch der Metastasen. Patienten mit lokalen Lymphknotenmetastasen zeigte dabei eine höhere Heterogenität für PDL1 in den Primärtumoren als metastasenfreie Patienten.

    Schlussfolgerung Plattenepithelkarzinome des Hals-Kopf-Bereiches zeigen eine ausgeprägte Heterogenität von immunmodulatorischen Faktoren. Möglicherweise könnte dieser Heterogenitätsfaktor zukünftig als zusätzliches Maß der Aggressivität der Tumore für die individuelle Risikostratifizierung und Therapieplanung verwendet werden.


    #
    Dr. med. Daniel Jira
    Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
    Ismaninger Str. 22
    81675 München

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    10. Juni 2020

    © 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York