CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S108
DOI: 10.1055/s-0040-1711633
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Onkologie

Zielgerichtete Alphapartikel-Therapie (TAT) mit 213Bi-Cetuximab ist der Bestrahlung mit Röntgenstrahlen bei HNSCC Zelllinien unabhängig vom HPV Status überlegen

M Siegl
1   Technische Universität München, Department of Otolaryngology Head and Neck Surgery, München
,
C Seidl
2   Technische Universität München, Department of Nuclear Medicine, München
,
F Bruchertseifer
3   European Commission, JRC, Directorate for Nuclear Safety and Security, Karlsruhe
,
A Morgenstern
3   European Commission, JRC, Directorate for Nuclear Safety and Security, Karlsruhe
,
U Zissler
4   Technische Universität München und Helmholtz Zentrum München, Center of Allergy & Environment (ZAUM), München
,
G Multhoff
5   Technische Universität München, Center for Translational Cancer Research (TranslaTUM), München
,
B Wollenberg
1   Technische Universität München, Department of Otolaryngology Head and Neck Surgery, München
,
A Pickhard
1   Technische Universität München, Department of Otolaryngology Head and Neck Surgery, München
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Bei der Behandlung von HNSCC kommt es häufig zu Strahlenresistenz. HPV-Assoziation erhöht die Strahlensensitivität und das Überleben, aber für HPV negative HNSCC werden alternative Therapieoptionen benötigt. Aus diesem Grund haben wir das Ansprechen von HNSCC Zelllinien auf Röntgenstrahlen und zielgerichtete Alphapartikel-Therapie (TAT) mit 213Bi-Cetuximab verglichen.

    Material und Methoden In sechs HNSCC Zelllinien (3 HPV(+)/3 HPV(-)) wurde Proliferation, Zellzyklus und yH2AX-Intensität (Durchflusszytometrie) nach Behandlung mit 213Bi-Cetuximab und Röntgenstrahlen untersucht. Für zwei Zelllinien wurden Veränderungen in der Gesamtgenexpression quantifiziert (SurePrint G3 Human Gene Expression 8x60K Microarray).

    Ergebnisse Die antiproliferative Wirkung von TAT war deutlich ausgeprägter, als die von Röntgenstrahlen. Bei beiden Behandlungen gab es HPV-abhängige Unterschiede bzgl. dem Ansprechen, aber gegenüber 213Bi-Cetuximab war die HPV(-) Gruppe weniger resistent als bei Röntgenbestrahlung. Mit TAT akkumulierten alle Zelllinien in der G2-Phase, während das bei Röntgenstrahlung nur für HPV(+) zutraf. TAT führte zudem zu stärkeren und anhaltenderen yH2AX-Signalen. Signifikante Unterschiede zwischen den HPV-Gruppen gab es nur bei Röntgenbestrahlung. 213Bi-Cetuximab beeinflusste die Gesamtgenexpression im Vergleich zur Röntgenstrahlung um den Faktor 3-4 stärker.

    Schlussfolgerung Zielgerichtete Alphapartikel-Therapie hatte unabhängig vom HPV-Status eine überlegene Wirkung. Unsere Ergebnisse legen einen G2-Arrest als Begründung nahe. Die Veränderungen in der Gesamtgenexpression müssen noch im Detail auf ihre Relevanz untersucht werden, aber die Behandlung von HNSCC mit 213Bi-Cetuximab ist ein vielversprechender Ansatz, der für klinische Studien in Frage kommen sollte.


    #
    Michael Siegl
    Technische Universität München, Department of Otolaryngology Head and Neck Surgery
    Ismaninger Str. 22
    81675 München

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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