Rippenknorpel zur Larynxrekonstruktion bei Chondrosarkom (eine Fallvorstellung)

Einleitung Chondrogene Tumoren stellen eine sehr seltene Tumorentität dar und betreffen meistens den Ringknorpel. Auch wenn bei einem low grade Chondrosarkom der Sicherheitsabstand nicht allzu groß sein muss, wird häufig eine Laryngektomie durchgeführt, die gerade für junge Patienten sehr belastend ist.

Methoden Demonstriert wird der Fall eines 35-jährigen Patienten, der sich mit einem seit eineinhalb Jahren bestehenden Globusgefühl und rezidivierenden stechenden Schmerzen auf Höhe des Larynx linksbetont vorstellte. Bildgebend wurde der Verdacht eines chrondrogenen Tumors des Schildknorpels gestellt. Histologische zeigte sich dann ein low-grade-Chondrosarkom. Aufgrund des jungen Alters des Patienten entschieden wir uns zu einer Larynxteilresektion mit Rekonstruktion mittels Rippenknorpel.

Ergebnisse Für die Rekonstruktion wurde der Rippenknorpel der Rippen 7 und 8 entnommen. Über eine Thyreofissur wurde die Lamina sinistra des Schildknorpels einschließlich des Perichondriums freigelegt und zu zwei Drittel bis zur Linea obliqua reseziert. Anschließend wurde das Transplantat mittels einer 4-Loch-Platte fixiert und an der Linea obliqua mit mehreren PDS-Fäden angenäht. Nach 24 Stunden konnte die Extubation komplikationslos erfolgen, nach zwei Tagen wurde mit dem Kostaufbau begonnen. Nach kompletter Abheilung bestand kein Globusgefühl mehr, die Stimme war etwas heiser und es gab keinerlei Funktionseinschränkungen bei der Nahrungsaufnahme. Schlussfolgerung Bei jungen Patienten mit einem chondrogenen Tumoren des Larynx scheint eine Larynxteilresektion mit dem Versuch des Funktionserhaltes des Kehlkopfes sinnvoll, da bei diesen eine gute Rehabilitationschance für Schluck- und Stimmstörungen besteht.

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Article published online:
10 June 2020