CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S190
DOI: 10.1055/s-0040-1711738
Poster
Otologie

Magnetdislokationen im Rahmen von MRT-Untersuchungen bei Cochleaimplantatträgern- Komplikationsmanagement und -prävention

F Kaster
1   Universitätsklinikum Essen, Essen
,
L Holtmann
2   Universitätsklinikum Essen, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Essen
,
J Kirchner
3   Universiätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
S Lang
2   Universitätsklinikum Essen, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Essen
,
D Arweiler-Harbeck
2   Universitätsklinikum Essen, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Essen
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Das Indikationsspektrum für eine diagnostische MRT-Bildgebung ist in den vergangenen Jahren exponentiell gestiegen. Bei Magnetresonanztomographien von Cochleaimplantatträgern kommt es unabhängig von der untersuchten Körperregion immer wieder zu Komplikationen, unter anderem verursacht durch nicht eingehaltene MRT-Richtlinien. Eine Magnetdislokation wird häufig verzögert erkannt, das diagnostische Vorgehen ist uneinheitlich.

    Material und Methoden Zwischen 2015 und 2019 wurden 10 Patienten mit Magnetdislokation nach MRT-Untersuchung identifiziert. Erfasst wurden: Zeitintervall MRT-Untersuchung-Diagnose, Symptome, diagnostische Bildgebung, Ausmaß der Magnetdislokation, Folgeschäden.

    Ergebnisse In 50 % der Fälle war die MRT-Untersuchung unsachgemäß erfolgt. Alle Patienten berichteten über Schmerzen während der Untersuchung. Eine Computertomographie des Schädels stellte die Magnetdislokation bedingt durch Metallartefakte und eine ungenügende Perspektivdarstellung in den Schichtbildern nicht zuverlässig dar. Die Diagnose konnte sicher durch eine a.p. Röntgen-Aufnahme des Implantatlagers gestellt werden. Klinisch zeigten sich Hämatome und Stufenbildung im Implantatlager, Magnetfehlfunktionen, sowie Magnetdislokationen aus der Silikonverankerung. Es erfolgte in allen Fällen eine Magnetreposition bzw. ein Magnetwechsel. In einem Fall war ein Implantatwechsel notwendig.

    Schlussfolgerung Bei unsachgemäßer Durchführung im Rahmen von MRT-Untersuchungen kann es zu Magnetdislokationen kommen. Eine zuverlässige Ausschlussdiagnostik ist zwingend notwendig. Im Hinblick auf die potentiellen Komplikationen und damit verbundenen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen sind Sensibilisierung und Schulung insbesondere der durchführenden Radiologen wie auch der Patienten essentiell.


    #
    Friederike Kaster
    Universitätsklinikum Essen
    Hufelandstr. 55
    45147 Essen

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    10. Juni 2020

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