Computerbasierte Kognitionsmessung bei Älteren

Die wachsende Zahl älterer Patienten stellt eine Herausforderung dar. Im Hinblick auf die Wechselwirkung zwischen Hören und Kognition finden Kognitionstestungen zunehmend auch in der Audiologie Beachtung. Die meist papierbasierten Tests sind jedoch ressourcenintensiv. Computeruntersuchungen könnten daher eine Möglichkeit darstellen. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob solche auch für die meist weniger PC-affinen älteren Patienten geeignet sind.

Seit 2016 wird bei CI Patienten ab dem 50. Lj. vor und nach der Implantation eine modulare, visuell basierte Testsoftware (ALAcog) eingesetzt. Diese umfasst verschiedene kognitive Bereiche, wie die Aufmerksamkeit, das Arbeits- sowie das Kurz- und Langzeitgedächtnis und die Inhibition. Dabei geht der Haupttestung mit einer Dauer von 30min ein Probedurchlauf unter Anleitung eines Therapeuten voraus. Bislang wurden insgesamt 308 Testungen an Normal- und Schwerhörenden (133 <65 und 175 ≥65 J.) durchgeführt.

Eine Zwischenauswertung von 171 Probanden (mittleres Alter 64,75 Jahre) zeigte, dass die Erfahrung mit einem PC mit steigendem Alter ab- (p = 0,00) und die Testdauer zunimmt (p = 0,005). Obwohl Ältere für den Vortest im Mittel 8,9 min länger benötigten als Jüngere, war die Resonanz positiv und die Testdauer wurde als angemessen evaluiert. Während die ≥65jährigen angaben, dass eine Durchführung in allen Altersklassen möglich sei, standen Jüngere dieser Aussage mit Skepsis gegenüber (p = 0,02). Als besonders hilfreich erachteten Ältere den Probedurchlauf unter persönlicher Anleitung. Insgesamt würden diese die digitalisierte Durchführung sogar einer Papierversion vorziehen (p = 0,02).

Vorgestellt und diskutiert werden die Bochumer Erfahrungen mit einer computerbasierten neurokognitiven Testbatterie bei Älteren.

Poster-PDF A-1998.PDF

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Article published online:
10 June 2020