CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S354
DOI: 10.1055/s-0040-1711978
Abstracts
Rhinologie

Balancierte Orbitadekompression bei endokriner Orbitopathie – was sind die Risiken für postoperative Doppelbilder?

K Stähr
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
,
A Eckstein
2   Uniklinikum Essen, Klinik für Augenheilkunde, Essen
,
A Schlüter
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
,
S Lang
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
,
S Mattheis
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die balancierte Orbitadekompression ist die Methode der Wahl zur Therapie der endokrinen Orbitopathie bei Versagen von konservativen Maßnahmen. Eine relativ häufige Komplikation des Eingriffes ist das Neuauftreten von Doppelbildern. Bislang ist nicht abschließend geklärt, welche vorbestehenden Faktoren eine Prädisposition für postoperative Diplopie sind.

    Methodik Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden Patienten eingeschlossen, die bei endokriner Orbitopathie eine balancierte Orbitadekompression erhielten. Ausschlusskriterien waren inkomplette Datensätze oder Revisionsoperationen. Überprüft wurden Korrelationen von postoperativer Diplopie in Primärposition mit Alter, Geschlecht, präoperativ bestehenden Doppelbildern, Rückgang der Proptosis, Indikation zur Operation und Dauer der Erkrankung.

    Ergebnisse Einschlossen wurden 185 Patienten (341 Orbitae), die in eine Gruppe ohne postoperativer Diplopie in Primärposition (-DP, n= 67) und mit Diplopie (+DP, n=118) unterteilt wurden Da präoperativ bestehende Doppelbilder eine Korrelation mit postoperativer Diplopie zeigten, wurde zudem eine Subgruppe mit neu aufgetretener Diplopie untersucht (+DB neu, n= 33). Der Rückgang der Proptosis war in den Gruppen mit Diplopie höher (-DB = 4,7mm, +DB 5,7mm, +DBneu 6,5mm). In den Gruppen mit postoperativer Diplopie lag häufiger eine Indikation zur Operation durch Optikuskompression vor (-DB 17 %, +DB 28 %, +DBneu 28 %).

    Diskussion Patienten mit vorbestehenden Doppelbildern haben ein hohes Risiko nach Dekompression unter Diplopie in Primärposition zu leiden. Zudem müssen Patienten, die einen hohen Rückgang der Proptosis benötigen oder unter Optikuskompression leiden, über das erhöhte Risiko dieser Komplikation aufgeklärt werden.

    Poster-PDF A-1597.PDF


    #
    Stähr Kerstin
    Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
    Hufelandstr. 55
    45147 Essen

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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