CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S373
DOI: 10.1055/s-0040-1711983
Abstracts
Schlafmedizin

Effektivität der Tonsillektomie mit (Uvulo-) Palatopharyngoplastik bei obstruktiver Schlafapnoe - eine Therapieoption auch bei hochgradigem OSAS?

Anna-Sophia Grossi
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
E Reins
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
E Hofer
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
Thomas K. Hoffmann
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
F Stupp
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
Jörg Lindemann
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Bei entsprechenden Befunden kann vor allem bei jungen Patienten mit OSAS alternativ zur nächtlichen Atemtherapie eine chirurgische Therapie im Pharynx sinnvoll sein. Diese wird jedoch gemäß Leitlinie nur bei niedrigeren Schweregraden empfohlen. Ziel dieser Studie war die Überprüfung der Effektivität der beidseitigen Tonsillektomie mit Uvulopalatopharyngoplastik (TE/UPPP) in Abhängigkeit vom Schweregrad des OSAS.

    Material und Methoden Die retrospektive Auswertung der prä- und postoperativen Polysomnographien sowie des ESS von 139 Patienten (124m, 15w), die zwischen 06/2006 und 11/2018 (150 M) eine TE/UPPP erhalten haben, erfolgte mit dem Wilcoxon Test. Die Patienten wurden nach AHI in Gruppen mit leicht- (AHI 5-14, n=55), mittel- (AHI 15-29, n=58) und schwergradigem OSAS (AHI >30, n=26) eingeteilt.

    Ergebnisse Durchschnittlich lagen bei OP das Alter bei 45 Jahren und der BMI bei 28. Die mittlere Follow up betrug 4 Monate. Der AHI konnte in der Gruppe mit leichtgradigem OSAS von 11 auf 7 reduziert werden (p = 0,529). In der Gruppe mit mittelgradigem OSAS konnte der AHI von durchschnittlich 19 auf 12 und mit schwergradigem OSAS von 45 auf 14 jeweils signifikant gesenkt werden (p<0,05). Der ODI ließ sich insgesamt nicht signifikant durch die OP senken: 9 auf 6, p =  0,062. Der Schnarchanteil wurde signifikant von 8,4 % auf 4,5 % gesenkt (p =  0,029). Der ESS blieb stabil und zeigte keinen signifikanten Unterschied.

    Diskussion Die TE/UPPP konnte bei leichtgradigem OSAS den AHI im Schnitt um 36 %, bei mittelgradigem um 37 % und bei schwergradigem OSAS um 69 % senken. Entgegen der Leitlinienempfehlung, konnte in dieser Studie eine TE/UPPP auch bei höhergradigem OSAS den AHI effektiv senken. Ob eine weitere Therapie nötig ist, sollte im Anschluss evaluiert werden.


    #
    Dr. med. Grossi Anna-Sophia
    Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
    Frauensteige 12
    89075 Ulm

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

    © 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York