Ambulante versus stationäre Parotidektomie: eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse

Die laterale Parotidektomie wird aus verschiedenen Gründen in Deutschland in den meisten Fällen stationär durchgeführt. Dennoch hat sich die ambulante Durchführung in letzter Zeit insbesondere im europäischen Ausland zu einer attraktiven Alternative entwickelt.

Ziel dieser Meta-Analyse war es, die Sicherheit der ambulanten mit der der stationären lateralen Parotidektomie zu vergleichen.

Eine systematische Literaturrecherche wurde in verschiedenen elektronischen Datenbanken vom 01.01.1990 bis 05.10.2019 durchgeführt. Die Zusammenfassung aller Artikel, die vollständige Artikelrevision der eingeschlossenen Studien, Datenextraktion und die Qualitätsbewertung wurden von vier unabhängigen Gutachtern durchgeführt.

445 Studien wurden eingeschlossen. Sechs Artikel wurden für die systematische Überprüfung ausgewählt, von denen fünf in die Meta-Analyse einbezogen wurden. Alle Artikel berichteten über die ambulante und die stationäre Durchführung der lateralen Parotidektomie und verwendeten retrospektive Beobachtungsdesigns.

Insgesamt wurden 3664 Patienten eingeschlossen (1646 in der ambulanten und 2018 in der stationären Gruppe). Im Vergleich der ambulanten mit den stationären Kohorten traten in den ambulanten Gruppen geringere Komplikationen auf, die jedoch für Hämatom (OR = 0,45; 95 % CI = 0,11–1,92; p = 0,28), Infektion der Operationsstelle (OR = 0,88; 95 % CI = 0,46-1,69; p = 0,70), Serom (0,79; 95 % CI = 0,21-3,03; p = 0,74), Facialisparese (OR 0,39; 95 % CI = 0,14-1,08; p = 0,07) und Wiederaufnahme in ein Krankenhaus (OR 0,58; 95 % Cl = 0,33-1,04; p = 0,07) nicht statistisch signifikant waren.

Die ambulante Durchführung der lateralen Parotidektomie scheint im Vergleich zur stationären Durchführung im Hinblick auf die peri- und postoperativen Komplikationsraten vergleichbar zu sein.

Poster-PDF A-1721.PDF

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Article published online:
10 June 2020