Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(06): 3
DOI: 10.1055/s-0040-1713193
Abstracts Endokrinologie & Reproduktionsmedizin

Die hysteroskopische Beurteilung der Tubendurchgängigkeit: Ein prospektiver, randomisierter Vergleich zwischen der „Flow“- und der „Parryscope“-Technik

M Hager
Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
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C Kurz
Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
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J P Parry
Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
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I Holzer
Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
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J Marschalek
Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
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J Ott
Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung: Die ambulante diagnostische Hysteroskopie gewinnt immer mehr an Bedeutung in der initialen Abklärung der weiblichen Subfertilität und damit auch die hysteroskopische Prüfung der Tubendurchgängigkeit. Die zwei vielversprechendsten und einfachsten Techniken sind die simple Beobachtung des Abfließens von Hysteroskopie-Flüssigkeit in die Tuben („Flow“) und das Einbringen von Luftblasen in das Cavum und deren Beobachtung („Parryscope“-Technik). Ziel der Studie war es, die Verlässlichkeit der „Parryscope“- und „Flow“-Techniken als hysteroskopische Methoden zur Tubenabklärung zu evaluieren.

    Methodik: In eine prospektive, randomisierte Studie (Clinical Trial Registration Nr.: NCT04077242) wurden 60 subfertile Frauen, die sich einer kombinierten Hysteroskopie und Laparoskopie unterzogen, eingeschlossen. Der primäre Ergebnisparameter war die Verlässlichkeit der hysteroskopischen Eileiterabklärung (jeweils 30 Patientinnen mittels „Parryscope“-Technik bzw. „Flow“-Technik) gemessen am Gold-Standard der laparoskopischen Chromopertubation.

    Ergebnisse: Die hysteroskopische Vorhersage des Eileiter-Verschlusses war signifikant möglich in beiden Studiengruppen (p < 0,05). Dabei erzielte die „Parryscope“-Technik höhere Sensitivität (90,6%, 59% CI:61,7 – 68,4) und Spezifizität (100%, 59%CI:90,0 – 100,0) als die „Flow“-Technik (Sensitivität: 73,7%, 59%CI:48,8 – 90,9), Spezifizität: 70,7%, 59%CI:54,5 – 83,9).

    Schlussfolgerung: Die Anwendung der „Parryscope“-Technik im Sinne einer Beobachtung von Luftblasen und deren Abfließen durch die Tubenostien bietet wertvolle zusätzliche Information während einer diagnostischen Hysteroskopie und ist verlässlicher als die einfache „Flow“-Methode.


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    Interessenkonflikt

    Angaben zu Interessenkonflikten: John P Parry hat ein eingetragenes US-Patent auf das „Parryscope“.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    02. Juni 2020

    Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York