Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e2
DOI: 10.1055/s-0040-1714781
Vortrag
Parallelsitzung - Best Abstracts “Palliativversorgung auf den Punkt gebracht” 09.09.2020 15:00–17:00 Terrassensaal D-E

Symptomlast in der SAPV und AAPV im zeitlichen Verlauf – eine prospektive Patientenbefragung im Rahmen der APVEL-Studie [327]

N Krumm
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Palliativmedizin, Aachen, Deutschland
,
M Joshi
2   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
K Dillen
2   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
H Brunsch
3   Uniklinik Bonn, Zentrum für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
,
M Hesse
3   Uniklinik Bonn, Zentrum für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
,
R Voltz
2   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland
,
L Radbruch
3   Uniklinik Bonn, Zentrum für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland
,
R Rolke
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Palliativmedizin, Aachen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Das APVEL-Projekt ist eines von drei geförderten G-BA Innovationsfonds-Projekten mit dem Ziel, die SAPV-Richtlinie des G-BA zu evaluieren. Fokus des Teilprojekts war es Konzepte von Wirksamkeit von SAPV im Vergleich zur AAPV in städtischen und eher ländlichen Regionen zu beschreiben.

    Studiendesign Berichtet werden Daten des Integrated Palliative Care Outcome Score (IPOS) von n = 215 PatientInnen aus der prospektiven Befragung. Diese wurde in Nordrhein, einer Region mit etablierten Strukturen von sowohl AAPV und SAPV durchgeführt.

    Methodik IPOS ist ein validiertes 5-Punkte-Likert-Instrument, das 10 Fragen zu körperlichen Symptomen enthält, aber auch psychosoziale Bereiche abdeckt. Der IPOS wurde durch zwei Single Item Fragen zu den Wirkungsdimensionen „Sicherheitsversprechen“ und „Alltagsrahmung“ basierend auf der Arbeit von Schneider et al (2015) ergänzt. In Intervallen von ungefähr fünf Tagen nach der initialen Erhebung vor Ort, wurden bis zu drei Follow-up Erhebungen per Telefon durchgeführt. Zur Datenanalyse wurde eine multivariate ANOVA durchgeführt.

    Ergebnis SAPV PatientInnen zeigten einen höheren IPOS Summenscore gesamt und der körperlichen Symptome, sowie dem Symptom „Schwäche“, konstant im zeitlichen Verlauf, während die AAPV-Werte über die Zeit kontinuierlich abnahmen. Das erlebte „Sicherheitsgefühl“ war in der SAPV und auch AAPV konstant gut über die Zeit, aber immer besser in der Stadt verglichen mit dem Land. Dem Trend nach zeigte sich ein vergleichbares Bild für das Konstrukt „Normalität“ im Alltag.

    Diskussion Die Ergebnisse legen nahe, dass Patientinnen in der SAPV gegenüber der AAPV eine höhere Symptomlast und schlechtere Funktionalität zeigten. Dieser Befund passt zu dem Umstand, dass SAPV PatientInnen sich näher am Sterbezeitpunkt befinden. Im zeitlichen Verlauf der SAPV gelang es eine Stabilisierung herbeizuführen und den Verbleib in der Häuslichkeit zu sichern.

    Take Home Message für die Kongressbesucher Patientinnen in der SAPV zeigten eine höhere Symptomlast und schlechtere Funktionalität. Im zeitlichen Verlauf der SAPV konnte eine Stabilisierung erreicht werden.


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    Publication History

    Article published online:
    31 August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York