Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e24
DOI: 10.1055/s-0040-1715013
Poster Wissenschaftliches Abstract
Finanzierung und Qualität in der Palliativversorgung

Implementierung von Best Practice-Empfehlungen in Deutschen Onkologischen Spitzenzentren [165]

S Gahr
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg, Palliativmedizinische Abteilung Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
S Lödel
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg, Palliativmedizinische Abteilung Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
K Oechsle
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 2. Medizinische Klinik, Palliativmedizin, Hamburg, Deutschland
,
C Ostgathe
1   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg, Palliativmedizinische Abteilung Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Die AG Palliativmedizin des Netzwerks der Comprehensive Cancer Center (CCC) publizierte 2017 29 Best Practice-Empfehlungen für die Integration der Palliativmedizin in ein CCC u.a. zu den Themen Palliativstation, Palliativambulanz, Palliativdienst, regionale Vernetzung, Integrationszeitpunkt, Forschung, Bildung u. Lehre. Der Umsetzungstand in den CCCs ist unbekannt.

    Studiendesign Zwischen 12/2017 und 2/2018 wurden die CCC-Direktoren der 15 Standorte online befragt.

    Methodik Der Umsetzungsstand der Empfehlungen wurde in jedem CCC anhand einer verbalen Bewertungsskala nach dem transtheoretischen Modell erhoben u. deskriptiv ausgewertet.

    Ergebnis Die Teilnahmequote betrug 100 %. Jedes CCC verfügt über eine Palliativstation. 9 CCCs bieten einen palliativmedizinischen Dienst an. 12 CCCs führen eine interdisziplinäre ambulante Beratung mit Expertise in Spezialisierter Palliativmedizin (SPM) durch. Ebenfalls 12 CCCs integrieren SPM in ihre Forschungsstrukturen. Alle CCCs sind regional durch Zusammenarbeit mit SAPV u. Hospiz vernetzt. In 7 CCCs wurde allen Patienten nach Diagnosestellung einer nicht heilbaren Krebserkrankung Palliativversorgung angeboten. Nur bei einem CCC hat jeder an der allgemeinen Palliativversorgung eines Patienten mit nicht heilbarer Krebserkrankung Beteiligte eine Basisqualifikation in der Palliativversorgung, die in der Ausbildung oder durch Fort- und Weiterbildung (Kursweiterbildung, 40 Unterrichtsstunden) erworben ist.

    Diskussion Zwar erfüllt die Mehrheit der CCCs wesentliche organisatorische u. strukturelle Best Practice-Empfehlungen; dennoch ist das Ausmaß der Umsetzung u. die Integration der Palliativmedizin in die CCCs weiterhin sehr heterogen. Die Ergebnisse zeigen Entwicklungsbedarf im Bereich Fortbildung u. Herausforderungen bzgl. der Integration der Palliativversorgung nach Diagnosestellung einer nicht heilbaren Krebserkrankung.

    Take Home Message für die Kongressbesucher: Die Ergebnisse dienen der AG als Grundlage für den Aufbau strategischer Tandempartnerschaften mit dem Ziel, die Umsetzung der Empfehlungen durch gegenseitige Unterstützung zu fördern.


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    Publication History

    Article published online:
    31 August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York