Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e42
DOI: 10.1055/s-0040-1715067
Poster Wissenschaftliches Abstract
Freies Thema

Evaluation eines Kommunikationstrainings zur Förderung der frühzeitigen Thematisierung palliativmedizinischer Aspekte bei fortgeschritten erkrankten Krebspatientinnen und -patienten: Studienprotokoll einer randomisierten kontrollierten Studie (PALLI-KOM) [322]

N Harnischfeger
1   Palliativmedizin, II. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
HM Rath
2   Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
A Ullrich
1   Palliativmedizin, II. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
B Alt-Epping
3   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
,
A Letsch
4   Klinik für Innere Medizin m. S. Hämatologie und Onkologie, Campus Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
P Thuss-Patience
5   Medizinische Klinik m. S. Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Campus Virchow-Klinikum, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
C Bokemeyer
1   Palliativmedizin, II. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
C Bergelt
2   Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
K Oechsle
1   Palliativmedizin, II. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Kommunikative Unsicherheiten auf ärztlicher Seite erschweren häufig ein rechtzeitiges Ansprechen palliativmedizinischer Themen. Es wird ein Kommunikationstraining entwickelt und evaluiert, das darauf abzielt, Ärzte zu stärken, palliativmedizinische Themen, wie z. B. das Lebensende betreffende Aspekte oder zukünftige Unterstützungsmöglichkeiten, frühzeitig und adäquat anzusprechen.

    Studiendesign Multizentrische, randomisiert-kontrollierte Studie (RCT)

    Methodik Die Studie wird über 3 Jahre an 4 Standorten in Deutschland durchgeführt. In der ersten Phase wurde ein Kommunikationstraining (2x90 Minuten) entwickelt und manualisiert. Zielgruppe sind Ärzte verschiedener Fachrichtungen, die Krebspatienten betreuen. Anschließend werden N=174 Teilnehmer randomisiert einer Interventions- (IG) oder einer Wartekontrollgruppe (KG) zugeteilt. Die Datenerhebung erfolgt zu zwei Messzeitpunkten (Prä/Post), zwischen welchen die IG das Training erhält. Zu beiden Zeitpunkten führen die Teilnehmenden ein videoaufgezeichnetes Gespräch mit einem standardisierten Schauspielpatienten. Ein expertenbasiertes, standardisiertes Rating der Gesprächskompetenz (COM-ON-Checkliste) sowie Selbst- und Fremdauskunftsbögen bilden die Datengrundlage der Evaluation. Die Auswertung der Längsschnittdaten erfolgt durch ein lineares Mixed Model.

    Ergebnis Das entwickelte Training besteht aus Theorieteilen, praktischen Übungen und Beispiel-Videos. Zentrale Inhalte sind z. B. Doppelte Bewusstheit, Empathie- und Hoffnungsvermittlung in palliativer Situation sowie der Umgang mit Ablehnung des Gesprächs. Konkrete Formulierungshilfen für den Alltag werden ausgehändigt.

    Primäres Outcome wird die externe Beurteilung der ärztlichen Gesprächskompetenz sein.

    Diskussion Am Ende wird ein evidenzbasiertes Training zur Reduzierung kommunikativer Hürden hinsichtlich palliativmedizinischer Themen vorliegen.

    Take Home Message Ein ärztliches Kommunikationstraining für eine frühzeitige Kommunikation palliativmedizinischer Themen wird entwickelt und im Rahmen eines RCT evaluiert.

    Offenlegungserklärung Die Studie wird gefördert von der Deutschen Krebshilfe (70113231)


    #

    Publication History

    Article published online:
    31 August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York