Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e46
DOI: 10.1055/s-0040-1715077
Projekte/Best Practice
Stationäre Patientenversorgung

Ansätze zur Verbesserung der allgemeinen palliativpflegerischen Versorgung onkologischer Patienten [197]

S Haderlein
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, UKR, Regensburg, Deutschland
2   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, UKR, Regensburg, Deutschland
,
I Schroll-Decker
3   Ostbayerische Technische Hochschule, Regensburg, Deutschland
,
W Herr
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, UKR, Regensburg, Deutschland
,
M Rechenmacher
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, UKR, Regensburg, Deutschland
2   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, UKR, Regensburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

Fragestellung Der Großteil der onkologischen Palliativpatienten im Krankenhaus wird auf Allgemeinstationen im Rahmen der allgemeinen Palliativversorgung (APV) versorgt. Die Studie untersucht Defizite und mögliche Unterstützungsangebote für Pflegekräfte, die einen großen Teil der Versorgung leisten.

Studiendesign Befragung mit halbstandardisiertem Fragebogen am Universitären Krebszentrum. Anonyme Befragung aller 379 Pflegekräfte, die auf Allgemeinstationen mit onkologischem Schwerpunkt arbeiten.

Methodik Quantitative Auswertung der geschlossenen Fragen. Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring der offenen Fragen.

Ergebnis Die Rücklaufquote betrug 28 % (n = 104), davon 90 % ohne Palliative Care Weiterbildung. Nur 34 % der teilnehmenden Pflegekräfte schätzen die APV auf ihrer Station als sehr gut oder gut ein. Als wesentliche Defizite werden neben Personal- und Zeitmangel (81 %) mehrheitlich (52 %) auch unzureichendes Fachwissen angegeben. 87 % wünschen sich fachliche Unterstützung in der palliativpflegerischen Routine-Versorgung. 77 % wäre es eine Hilfe, wenn palliative Pflegeexperten einmal pro Woche oder häufiger vor Ort unterstützen würden. Dabei werden weniger die Übernahme von Tätigkeiten (22 %), als vor allem Anleitung und Befähigung präferiert (Medikamentenmanagement 48 %, Angehörigenversorgung 64 %, Pflegeinterventionen 65 %).

Diskussion Pflegende möchten ihre Rolle in der APV wahrnehmen und erachten dazu neben mehr Zeit-/Personalressource vor allem Wissenstransfer und Unterstützung durch Pflegeexperten als hilfreich. Dies kann durch sehr erfahrene und intuitiv handelnde Palliativkräfte (z. B. Kompetenzstufe 5, [1]) und durch Advanced Practice Nurse (APN, [2]) mit theorie- und wissenschaftsbasierter praxisnaher Pflege gelingen.

Offenlegungserklärung Die Autoren erklären, dass keine Interessenskonflikte bestehen


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  • Quellenangaben

  • 1 Benner P. et al.: Pflegeexperten. Pflegekompetenz, klinisches Wissen und alltägliche Ethik. Bern: Huber; 2000
  • 2 Hamric AB. et al.: Advanced Practice Nursing. An Integrative Approach. St. Loius: Elsvier Saunders; 2005

Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

  • Quellenangaben

  • 1 Benner P. et al.: Pflegeexperten. Pflegekompetenz, klinisches Wissen und alltägliche Ethik. Bern: Huber; 2000
  • 2 Hamric AB. et al.: Advanced Practice Nursing. An Integrative Approach. St. Loius: Elsvier Saunders; 2005