Z Gastroenterol 2020; 58(08): e186-e187
DOI: 10.1055/s-0040-1716233
BEST Abstracts DGVS: Publikationen

Würzburger Erfahrungen in der endoskopischen Unterdrucktherapie der Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt (2012-2020)

S Reimer
1   Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik II, Gastroenterologie, Würzburg, Deutschland
,
K Groneberg
1   Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik II, Gastroenterologie, Würzburg, Deutschland
,
M Brand
1   Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik II, Gastroenterologie, Würzburg, Deutschland
,
F Seyfried
2   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Allgemein-,Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
,
A Meining
1   Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik II, Gastroenterologie, Würzburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Anastomoseninsuffizienzen und Perforationen im Bereich des oberen Gastrointestinaltraktes sind in der Viszeralmedizin schwerwiegende und potentiell lebensbedrohliche Krankheitsbilder (Mortalität für postoperative Anastomoseninsuffizienzen zwischen 12-35%). Seit 2012 hat die endoskopische Unterdrucktherapie („Endo-VAC“) bei der Behandlung von Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt am Uniklinikum Würzburg zunehmend an Bedeutung gewonnen.

    Ziel Nachweis einer Effizienz der endoskopischem Unterdrucktherapie der Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt.

    Methodik Retrospektive Analyse aller mit endoskopischer Unterdrucktherapie behandelten Patienten am Uniklinikum Würzburg von Oktober 2012 bis Mai 2020.

    Ergebnis Insgesamt wurden im oben angegebenen Zeitraum von 8 Jahren 116 Patienten mit Anastomoseninsuffizienz oder Perforation mit einer endoskopischen Unterdrucktherapie im oberen Gastrointestinaltrakt behandelt (onkologisch: 66, bariatrisch:13, sonstige: 37). Durch die alleinige endoskopische Unterdrucktherapie konnte bei 92 Patienten (79,3%) ein primärer Verschluss der Leckage erreicht werden. Mit weiteren endoskopisch angewandten Methoden (OTSC und Stent in insgesamt 13 Patienten) wurde bei insgesamt 90,5 % eine definitive Abheilung erzielt. Die mittlere Behandlungsdauer lag bei 3 Wochen mit durchschnittlich 5 Schwammwechseln (minimal: 1, maximal: 19). Es verstarben 3 Patienten (2.6%) an septischen Komplikationen trotz Therapie der Leckage. Bei 8 Patienten (6.9%) war eine operative Revision im Verlauf notwendig.

    Schlussfolgerung Nach 8 Jahren Erfahrung mit der endoskopischen Unterdrucktherapie bei Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt hat sich die Methode als sichere und hoch effiziente Standardtherapie am Uniklinikum Würzburg etabliert.


    #

    Publication History

    Article published online:
    08 September 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York