Z Gastroenterol 2020; 58(08): e205
DOI: 10.1055/s-0040-1716286
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Hepatozellulärem Karzinom (HCC): Minimal-invasive minor Resektion als Standard?

J Arend
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
M Franz
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
S Wolff
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
E Lorenz
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
RS Croner
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
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    Einleitung Das Hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist der häufigste primäre Lebertumor und in der Mehrheit mit einer Zirrhose (LZ) assoziiert. Neben dem Tumor hat die bestehende Leberschädigung einen wesentlichen Einfluss auf die Therapie und damit auf die Prognose. Die Behandlung erfordert ein interdisziplinäres Team. Die Operation ist eine Säule im Behandlungskonzept. Aufgrund der Vorteile, auch bei LZ, wird diese zunehmend minimal-invasiv durchgeführt.

    Methode In der vorliegenden retrospektiven Analyse wurden die Daten von 30 laparoskopischen minor Leberresektionen bei HCC zwischen 03/2014- 03/2020 ausgewertet. Sowohl Patientencharakteristika, als auch tumorbiologische Parameter und postoperative Ergebnisse wurden analysiert.

    Ergebnisse Das mittl. Patientenalter war 71,4±11,13 Jahre (36-87) und 83,3% waren Männer. In 66,6% lag ein HCC in LZ (50,0% Alkohol, 40,0% NASH, 10,0% andere) vor. Der mittl. präop. LiMAx Test ergab 229,0±38,04 µg/kg/h (175-269). Es erfolgten in 63,3%£ Segment-, in 33,3% Bisegment- bzw. in 3,4% Trisegmentresektionen und 20,0% hatten eine abdominale Voroperation. Die Op-Zeit war 152,4±75,2 Minuten (45-320) mit einer Konversionsrate von 13,3%. Die Verweildauer lag bei 8,5±6,66 Tagen (4-41). Histologisch lag eine R0 Resektion in allen Fällen vor (Ø min. Sicherheitsabstand 5 mm (1-20)) bei einem mittl. Tumordurchmesser von 40,3±19,81 mm (16-116). Das prä-und postoperative mittl. AFP war 822,0±4088,8 ng/ml (1-21673) vs. 23,3±46,8 ng/ml (2-196). Die postop. Morbidität war 10,7% bei einer 30-Tage Mortalität von 0%. Bei einer mittl. Nachbeoabachtungszeit von 24,3±19,12 Monaten (3-72) zeigte sich eine Rezidivrate von 43,3%.

    Zusammenfassung Die Behandlung des HCC erfordert durch die häufige Kombination aus Tumor und Leberfunktionsstörung ein interdisziplinäres Team. Wie in der retrospektiven Analyse gezeigt wurde stellt die laparoskopische Resektion ein sicheres Verfahren mit allen Vorteilen der minimal-invasiven Chirurgie dar. In spezialisierten Zentren mit Erfahrungen in der hepatobiliären- und minimal-invasiven Chirurgie kann es als Standard bei HCC mit und ohne Zirrhose angesehen werden.

    Schlüsselwörter HCC, Laparoskopische Leberrresektion, Minimal-Invasiv, Zirrhose


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    Publication History

    Article published online:
    08 September 2020

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    Stuttgart · New York