Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S51-S52
DOI: 10.1055/s-0040-1717307
Vortrag
DKOU20-247 Allgemeine Themen>15. Fußchirurgie

Zugangsmorbidität des Transachillären Zugangs zur operativen Behandlung der Ansatztendinopathie der Achillessehne

H Hörterer
*   präsentierender Autor
1   Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, München
,
S Baumbach
2   Universitätsklinik München, Abteilung für Allgemeine, Unfall-, und Wiederherstellungschirurgie, München
,
S Oppelt
2   Universitätsklinik München, Abteilung für Allgemeine, Unfall-, und Wiederherstellungschirurgie, München
,
W Böcker
2   Universitätsklinik München, Abteilung für Allgemeine, Unfall-, und Wiederherstellungschirurgie, München
,
M Walther
1   Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, München
,
H Polzer
2   Universitätsklinik München, Abteilung für Allgemeine, Unfall-, und Wiederherstellungschirurgie, München
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung Der Transachilläre Zugang zur Behandlung der Ansatztendinopathie der Achillessehne (ATA) zählt zu den Standardzugängen. Allerdings ist wenig über dessen Zugangsmorbidität bekannt. Ziel dieser Studie war die Evaluation der Zugangsmorbidität des transachillären Zuganges bei ATA, sowie die Identifikation möglicher Einflussfaktoren.

    Methodik Retrospektive Single Center Studie mit aktuellem Follow-up. Eingeschlossen wurden alle Patienten (01/2010 - 10/2016), die aufgrund einer ATA über einen transachillären Zugang operiert wurden ([Abb. 1]). Die Patienten wurden mittels ICD-10 identifiziert. Retrospektiv wurden Demographie, Vorerkrankungen, Operations-Details, Arbeitsunfähigkeit und Komplikationen erhoben. Schuhkonflikt, Sportfähigkeit und Patientenzufriedenheit wurden anhand eines aktuellen Fragebogens erfasst. Die Statistische Auswertung der normalverteilten Daten erfolgte mittels SPSS Vs. 21. Bei Mehrfachtestung erfolgte die Bonferronie-Korrektur (p ≤ 0,006).

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    Abb 1 Patientenselektion

    Ergebnisse und Schlussfolgerung 118 Patienten (Follow-up 63,4% nach 4,2±2,1 Jahren), 50±12 Jahre, 35% weiblich, BMI 28 ±5 kg/m2 wurden eingeschlossen.

    14% hatten eine Minor Komplikation (89% Wundheilungsstörung). Bei 98% wurde die Haglundexostose reseziert, bei 50% ein dorsaler Fersensporn entfernt, bei 27% intratendinöse Verkalkungen, bei 81% eine Bursitis retrokalkanearis und bei 73% die Achillessehne débridiert. Bei 46% wurde die Achillessehne um mehr als 50% vom Ansatz abgelöst. In 97% dieser Fälle erfolgte eine Refixierung der Sehne mittels Anker.

    92% waren nach 5,8±5,3 Monaten sportfähig (Low Impact: 30%; Medium Impact: 32%; High Impact: 38%). 47% der Patienten hatten einen Bürojob, 33% übten einen handwerklichen Beruf aus und 20% waren im Ruhestand. Von den Patienten, die noch arbeiteten, betrug die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit 8,4 ± 6,4 Wochen.

    78% waren mit dem Eingriff sehr zufrieden. 89% würden die Operation einem nahen Verwandten empfehlen. 32% der Patienten gaben einen Schuhkonflikt an (leicht: 49%; mittel: 21%; stark: 30%). In [Tab. 1] sind Einflussfaktoren auf die Komplikationen, Schuhkonflikt und subjektive Patientenzufriedenheit dargestellt. Auf die Patientenzufriedenheit hatte das Auftreten von Komplikationen keinen Einfluss (p=0,029), aber das Vorliegen eines Schuhkonflikts (p < 0,001).

    Tab. 1

    Einflussfaktoren auf die Patientenzufriedenheit, Komplikationen und Schuhkonflikt

    Minor Komplikationen

    Subjektive Zufriedenheit

    Schuhkonflikt

    Alter

    p=0,694

    p=0,014

    p=0,547

    Geschlecht

    p=0,078

    p=0,162

    p=0,091

    BMI

    p=0,978

    p=0,298

    p=0,005

    Raucher

    p=0.072

    p=0.765

    p=0.804

    Diabetes mellitus

    p=0.016

    p=0.097

    p=0.433

    Art. Hypertonie

    p=0.412

    p=0.704

    p=0.696

    Anzahl Operationsschritte

    p=0,772

    p=0,226

    p=0,129

    Exzision dorsaler Fersensporn

    p=0,203

    p=0,086

    p=0,582

    Exzision intratend.

    Verkalkungen

    p=0,332

    p=0,953

    p=0,144

    Ablösen Achillessehne >50%

    p=0,906

    p=0,027

    p=0,223

    Refix. Achillessehen Anker

    p=0,507

    p=0,613

    p=0,856

    Der Transachilläre Zugang zur Behandlung der Ansatztendinopathie der Achillessehne weist eine moderate Zugangsmorbidität auf. Minor Komplikationen traten bei 14% der Patienten auf. 32% beklagten einen Schuhkonflikt, wobei dieser, im Gegensatz zu den Minor Komplikationen, das subjektive Behandlungsergebnis signifikant negativ beeinflusste.

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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    15. Oktober 2020

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    Abb 1 Patientenselektion