Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S155
DOI: 10.1055/s-0040-1717722
Vortrag
DKOU20-731 Allgemeine Themen>14. Endoprothetik

Vorläufige radiologische Resultate sowie Komplikations- und Konversionsrate eines patellofemoralen Gelenkersatzes vom Onlay-Typ

AJ Schreiner
*   präsentierender Autor
1   BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität, Tübingen
,
SS Ahmad
1   BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität, Tübingen
,
MD Ahrend
1   BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität, Tübingen
,
F Schmidutz
1   BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität, Tübingen
,
P Hemmann
1   BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität, Tübingen
,
S Döbele
1   BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität, Tübingen
,
A Ateschrang
1   BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität, Tübingen
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Der Erfolg eines patellofemoralen Gelenkersatzes (Patello-femoral Replacement (PRF)) hängt stark von der richtigen Indikationsstellung ab. Das Inlay-Design ist in der Literatur bisher gut bewertet worden. Zu Onlay-Modellen gibt es weniger aktuelle Daten und es existiert nach wie vor keine Festlegung auf eine überlegene Implantatwahl in der Behandlung der patello-femoralen Arthrose bzw. Dysplasie. Das Ziel dieser Studie ist die klinische und radiologische Outcome-Analyse eines Onlay-PFR mit besonderem Augenmerk auf die Konversions- und Komplikationsrate sowie die Analyse möglicher Einfluss- und Risikofaktoren auf das postoperative Ergebnis wie auch eine zukünftige optimierte Indikationsstellung.

    Methodik 40 Patienten (m/f 18/22; r/l 22/18; Durchschnittsalter 52±9y), die sich zwischen 2010-2017 aufgrund einer primären/posttraumatischen patellofemoralen Arthrose (27/13) einem PFR (Zimmer/Biomet PFJ Gender Solutions; Onlay-Design) unterzogen, werden in einer konsekutiven Serie klinisch-radiologisch analysiert. Neben der Erhebung allgemeiner medizinischer und radiographischer Daten (Torsion, TTTG-Index, Patellahöhe nach Caton-Deschamps, Trochlea-Dysplasie nach Déjour) umfasst die Studie eine umfassende klinische Untersuchung inkl. der Evaluation mehrerer, etablierter Scores (Kujala Score (KS), Oxford Knee Score (OKS), Tegner Activity Scale (T), und Weitere). Da die Studie noch andauert, legen wir zunächst vorläufige Daten für die radiologische-/partielle Score-Auswertung (n=13/n=21) vor. Die deskriptiv-statistische Auswertung wurde mit Microsoft Excel durchgeführt.

    Ergebnisse und Schlussfolgerung Das mittlere radiologische Follow-up (n=13) betrug 5±2y. Die femorale Torsion (Waidelich) betrug 21 (12-35)° (pathologisch). Insgesamt hatten 4/13 Patienten einen pathologischen Torsionsbefund. Der TTTG-Index veränderte sich leicht von 11±4 mm präoperativ auf 9±5 mm postoperativ und es traten keine signifikanten Veränderungen der Patellahöhe nach Caton-Deschamps auf (prä/post 1,0/0,9). 6/13 Patienten hatten keine Trochlea-Dysplasie, während die anderen 7 Patienten eine Dysplasie vom Typ B nach Déjour aufwiesen. Der postoperative KS, OKS und T betrug 67 (24-01), 35 (10-45) und 3 (1-5) Punkte. Bezogen auf das Gesamtkollektiv betrug die Konversionsrate zur Knietotalendoprothese (KTP) 10 % (4/40), in 6 Fällen wurde eine Re-Arthroskopie durchgeführt (15 %) und in 13 % aller Fälle waren weitere Operationen/andere Revisionen erforderlich. Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein PFR immer noch eine relativ hohe Revisions- wie auch Konversionsrate zur KTP hat. Eine genaue und umfassende Diagnostik ist entscheidend, da die richtige Indikation in der Regel zu guten klinischen und funktionellen Ergebnissen führt. Unsere weiteren Analysen könnten neben einer umfassenden Score-Analyse auch helfen, Risikofaktoren für ein schlechteres klinisches Ergebnis zu identifizieren. Wir gehen u.a. davon aus, dass die Rolle der Femur-Torsion bisher unterschätzt wurde. Das bisherige klinische Onlay-Ergebnis ist zufriedenstellend.

    Stichwörter Patellofemoral, Endoprothetik, onlay, inlay


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    Publication History

    Article published online:
    15 October 2020

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