Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S160
DOI: 10.1055/s-0040-1717734
Vortrag
DKOU20-758 Allgemeine Themen>15. Fußchirurgie

Anatomische Kadaverstudie zur plantaren Lapdius Plattenarthrodese mit zwei verschiedenen Plattensystemen Autorenliste:

S Sebastian
2   präsentierender Autor
1   Universitätsklinikum Halle, Department Orthopädie/Unfallchirurgie, Halle, Heidelberg
,
D Karl-Stefan
2   präsentierender Autor
,
G Natalia
1   Universitätsklinikum Halle, Department Orthopädie/Unfallchirurgie, Halle, Heidelberg
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung: Die Arthrodese des Tarsometatarsalgelenks des ersten Strahls (modifizierte Lapidus Arthrodese) ist ein effizientes operatives Verfahren zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Hallux valgus Fehlstellungen und tarsometatarsaler Instabilitäten. Die plantare Plattenarthrodese erwies sich im Vergleich zur Schrauben- oder dorsalen Plattenarthrodese als biomechanisch überlegen bei geringerer Komplikationsrate. Jedoch verursacht in einigen Fällen das eingebrachte Osteosynthese Material eine Sehnenirritation im Ansatzbereich des Musculus Tibialis anterior, was eine frühzeitige Materialentfernung erfordert. Diese Kadaverstudie untersucht die potentielle Sehnenirritation der Tibialis anterior- und Peroneus longus Sehne nach plantarer Lapidus Plattenarthrodese.

    Methodik: 12 Paare fresh frozen Unterschenkelpräparate erhielten eine plantare Lapidus Plattenarthrodese. Zwei verschiedene Plattensysteme (Darco Plantar Lapidus Plating System® (Wright Medical, Memphis, TN) und Plantar Lapidus Plate® (Arthrex, Naples, FL)) wurden randomisiert jeweils an einem Fuß des Spenderpaars implantiert. Nach Fixierung der Platten gemäß Standard OP-Anleitung erfolgte die weitreichende Präparation der Fußsohle zur Analyse potentieller Sehnenkonflikte und zur Bestimmung einer "Safe Zone" zur plantaren Plattenpositionierung.

    Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnte eine "Safe Zone" zwischen den plantaren Sehnenansätzen der Tibialis anterior und Peroneus longus Sehne identifiziert werden, welche unter Nutzung eines medioplantaren OP Zugangs suffizient erreicht und dargestellt werden kann. Beide Plattensysteme konnten innerhalb dieser Zone ohne Kompromittierung zentraler Sehnenanteile fixiert werden. Periphere Sehnenanteile standen in 42 % (Wright medical), bzw. 8 % (Arthrex) in Kontakt zur Platte. Die modifizierte plantare Lapidus Plattenarthrodese des ersten Tarsometatarsalgelenks kann sicher über einen medioplantaren OP- Zugang ohne Kompromittierung zentraler Sehnenanteile der Tibialis anterior und Peroneus longus durchgeführt werden.

    Stichwörter: Arthrodese, Hallux valgus, Lapidus, plantare Platte, Sehnenirritation


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    Publication History

    Article published online:
    15 October 2020

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