Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e159-e160
DOI: 10.1055/s-0040-1718041
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie II

Wo beginnt die Cervix uteri? – Die Diskrepanz zwischen der makroskopisch und mikroskopisch definierten Cervix uteri

G Noé
1   KKH Dormagen, Gynäkologie und Geburtshilfe, Dormagen, Deutschland
,
E Wendt
2   KKH Dormagen, Gynäkologie, Dormagen, Deutschland
,
J Schmitz
3   Institut für Pathologie, Pathologie, Grevenbroich, Deutschland
,
C Spüntrup
2   KKH Dormagen, Gynäkologie, Dormagen, Deutschland
4   Pelvic School Saarbrücken, Gynäkologie, Saarbrücken, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Der Isthmus uteri wird klinisch häufig als makroskopische Grenze zwischen Corpus und Cervix betrachtet und intraoperativ zur Orientierung genutzt. Postoperatives spotting nach supracervikaler Hysterektomie deutet darauf hin, dass diese makroskopische Grenze nicht immer der mikroskopischen Grenze entspricht.

    Ziel der Studie war es daher, die mikroskopische Grenze zwischen Corpus und Cervix uteri genauer einzugrenzen und dabei mit intraoperativ abschätzbaren Größen zu korrelieren.

    Anhand von 51 Uteruspräparaten nach kompletten Hysterektomien aus benignen Operationsindikationen wurden folgende Parameter ermittelt:

    Länge des gesamten Uterus, Gewicht des Uterus,intracavitäre Länge des Uterus, histologische Ausdehnung reiner Endometriumzellen in der Cervix, Ausdehnung reiner Cervixdrüsen, Ausdehnung des Übergangsbereichs mit Coexistenz beider Drüsenarten (Isthmus Cervix uteri).

    Reines Cervixdrüsergewebe fand sich durchschnittlich 23 mm ab ostium externum der Cervix, allerdings war die Spannbreite sehr hoch (10-35 mm). Der Übergangsbereich mit Coexistenz beider Drüsenarten umfasste eine Strecke von durchschnittlich 2, 8 mm (0,5-8 mm).

    Eine Korrelation zu Größe oder Gewicht des Uterus und der Ausdehnung des Endometriums konnte nicht nachgewiesen werden. Es fand sich lediglich eine Tendenz, dass das Endometrium bei kleinen Uteri tiefer in die Cervix uteri reicht. Hinsichtlich der Resektionsebene bei supracervikalen Hysterektomien kann aufgrund der breiten Spannbreite der Cervixdrüsenausdehnung keine Empfehlung abgeleitet werden. So finden sich 23 mm ab ostium externum in unserem Kollektiv noch in 51 % der Fälle Endometriumdrüsen. Lediglich in den unteren 10 mm der Cervix konnten sicher keine Endometriuzellen mehr nachgewiesen werden.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

    © 2020. Thieme. All rights reserved.
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany