Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e164-e165
DOI: 10.1055/s-0040-1718059
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie II

Charakterisierung potentieller Empfängerinnen und Spenderinnen für die Uteruslebendspende am ersten anerkannten Uterustransplantationszentrum Deutschlands

C. Reith
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
S.Y. Brucker
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
D. Stefanescu
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
M. Henes
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
K. Rall
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Seit der ersten Lebendgeburt eines Kindes nach Uterustransplantation 2014 in Schweden erfährt diese Möglichkeit der Realisierung des Kinderwunsches bei Frauen mit absoluter uteriner Infertilität international zunehmende Beachtung. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Charakterisierung der am ersten anerkannten Zentrum für Uterustransplantationen an der Uni-Frauenklinik in Tübingen vorstelligen Interessentinnen zur Uteruslebendspende.

    Material und Methoden Retrospektive Auswertung sämtlicher vorstelliger potentieller Spenderinnen und Empfängerinnen von 2016 bis 2019. Analyse klinischer und anamnestischer Daten und Ermiitlung der Ein- und Ausschlussgründe.

    Ergebnisse Im Zeitraum von 05/2016 bis 12/2019 haben sich 151 potentielle Empfängerinnen vorgestellt, wovon 116 mind. eine mögliche Spenderin hatten. 182 mögliche Empfängerinnen stellten zusätzlich eine Anfrage per Email ohne persönliche Vorstellung. Die vorrangige Indikation zur Uterustransplantation war ein MRKH-Syndrom, zweithäufigster Grund der Z.n. Hysterektomie aus maligner Indikation bzw. bei Atonie. Hauptgründe für eine Ablehnung der Empfängerin bzw. Empfängerinnen-Spenderinnen-Paare waren: fehlende Spenderin, AB0-Inkompatibilität, zu lange Menopause, donorspezifische HLA-Antikörper, Alter der Empfängerin, Vorerkrankungen der Spenderin/Empfängerin u.a.

    Die Screeninguntersuchungen folgten einem standardisierten Ablauf und wurden im Verlauf optimiert. 4 Patientinnen wurden erfolgreich transplantiert, zwei gesunde Kinder wurden bereits entbunden.

    Zusammenfassung Das Interesse an einer Uterustransplantation bei absoluter uteriner Infertilität ist groß. Die Auswahlkriterien sind sehr streng und die Sicherheitsmaßnahmen maximal hoch. Dies führt dazu, dass nur ein sehr kleiner Anteil der interessierten Empfängerinnen-Spenderinnen-Paare zur Transplantation zugelassen wird. International sollten hierbei ein standardisiertes Vorgehen etabliert und Erfahrungen ausgetauscht werden.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. Oktober 2020

    © 2020. Thieme. All rights reserved.
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany