Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e165
DOI: 10.1055/s-0040-1718060
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie II

Entwicklung der Fallzahlen von Müllergangfehlbildungen von 2004-2017 mit besonderem Fokus auf Charakterisierung, Outcome und postoperativem Verlauf, bei komplexen obstruierenden genitalen Fehlbildungen mit Hämatometra/-kolpos

M. Metzler
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
S.Y. Brucker
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
D. Stefanescu
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
A. Kölle
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
,
K. Rall
1   Uni-Frauenklinik, Department für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Diese Arbeit dient dazu, komplexe obstruierende genitale Fehlbildungen der Müllergänge näher zu betrachten, um in Zukunft ein möglichst standardisiertes Vorgehen bei der Behandlung anwenden zu können. Momentan besteht die Problematik in der Anwendung vieler verschiedener Therapieformen und unterschiedlicher Klassifikationen.

    Material und Methoden Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine retrospektive statistische Studie zur Entwicklung der Fallzahl von ausgewählten, komplexen bzw. obstruierenden Müllergang-Fehlbildungen bei Patientinnen, die sich in den Jahren 2005-2017 in Tübingen vorstellten, über die Jahre und der Betrachtung der einzelnen Patientinnen mit solch einer Fehlbildung. Insbesondere sollten Fehlbildungen der Zervix genauer betrachtet werden.

    Ergebnisse Nach Einschluss von zunächst 201 Patientinnen mittels ICD10 Code, konnten o.g. Fehlbildungen und ein ausreichender Datensatz bei 48 Patientinnen bestätigt werden. Im Durchschnitt waren die Patientinnen bei der Erstvorstellung in Tübingen 16,6 Jahre alt. Die Patientinnen mussten sich durchschnittlich 4,4 OPs unterziehen. Das Spektrum an Diagnosen bei obstruierenden Fehlbildungen war heterogen. Die häufigsten Operationen waren Vaginalrekonstruktionen mit/ohne uterovaginale Anastomose, Zervixrekonstruktionen, Resektionen querer Vaginalsepten und Hemihysterektomien.

    Zusammenfassung Ein gut durchdachtes Management ist bei diesen komplexen und sehr heterogenen Fehlbildungen, teilweise ohne einheitliches Therapiekonzept, sehr wichtig. Der oftmals lange und komplizierte Therapieweg ist nicht dem Versagen der Ärzte geschuldet, sondern der komplexe Befunde der Patientinnen.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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