Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e200
DOI: 10.1055/s-0040-1718166
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Gynäkologische Onkologie II

Infiltrationstiefe als Kriterium zur Indikationsstellung der Lymphonodektomie beim Vulvakarzinom

C Pahmeyer
1   Uniklinik Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
F Thangarajah
1   Uniklinik Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
D Ratiu
1   Uniklinik Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
A.M Schultheis
2   Uniklinik Köln, Pathologie, Köln, Deutschland
,
B Schömig-Markiefka
2   Uniklinik Köln, Pathologie, Köln, Deutschland
,
P Mallmann
1   Uniklinik Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
B Morgenstern
1   Uniklinik Köln, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Das Plattenepithelkarzinom der Vulva ist die fünft häufigste Krebserkrankung der Frau. Einer der maßgeblichen Faktoren zur Senkung der Mortalität des Vulvakarzinoms stellt die adäquate Lymphknotenentfernung dar. Abhängig von der Infiltrationstiefe der präoperativ entnommenen Punch-Biopsie, wird die Notwendigkeit einer Lymphknotenentfernung für jede Patientin individuell bestimmt. Liegt die Stromainvasion > 1mm, ist eine Lymphonodektomie empfohlen. Mit dieser Studie wurde die Verlässlichkeit und die Qualifikation dieser Vorgehensweise untersucht.

    Methode Für insgesamt 77 Patientinnen wurde die Indikation zur Lymphknoten-Operation anhand der Infiltrationstiefe der präoperativen Biopsie mit der Indikation zur Lymphknoten-Operation anhand der Infiltrationstiefe des OP-Präparats verglichen.

    Ergebnisse Eine Diskrepanz von prä- und postoperativen Infiltrationstiefen konnte in 89,6 % der Fälle gezeigt werden. Innerhalb des Kollektivs hatten 22,1 % präoperativ eine Infiltrationstiefe von ≤ 1mm und postoperativ >1mm.

    Schlussfolgerung In 22, 1 % der Fälle konnte eine sekundäre Operation durch die präoperativ gewonnene Biopsie nicht verhindert werden. Lediglich 77,9 % erhielten bereits in der Primäroperation die notwendige Lymphknotenentfernung. Diese hohe Anzahl an unterschätzten Befunden zur Infiltrationstiefe sollte im Aufklärungsgespräch der primären Operation thematisiert und das Risiko einer Sekundäroperation besprochen werden.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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