Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e241-e242
DOI: 10.1055/s-0040-1718254
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report I

Rezidivierte Ovarialtorsion in graviditate

M Burgmann
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
J Jueckstock
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
H Hoehn
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
J Reichenbach
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
V Docheva
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
U Hasbargen
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
F Trillsch
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Hintergrund Die Ovarialtorsion ist einer der häufigsten gynäkologischen Notfälle, der vor allem bei Frauen im reproduktiven Alter vorkommt und meist mit einer Raumforderung im Adnexbereich vergesellschaftet ist. 10-22% aller Torsionen treten in der Schwangerschaft auf, wobei Frauen mit unauffälligen Ovarien ein höheres Risiko für rezidivierende Torsionen haben.

    Fallbeschreibung Eine 31jährige G1P1 stellte sich mit 30+1 SSW im Z.n. ICSI mit akut eingesetzten linksseitigen Unterbauchschmerzen (VAS 10/10) in unserem Kreißsaal vor. Anamnestisch waren bereits 5 Laparoskopien durchgeführt worden, u.a. wegen Endometriose und zweimaliger Ovarialtorison. Eine dieser Ovarialtorsionen war im ersten Trimenon dieser Schwangerschaft aufgetreten, wobei in der 6. SSW das rechte Ovar laparoskopisch detorquiert wurde.

    Nach klinischem und sonographischem Ausschluss einer geburtshilflichen Ursache und bei unauffälligen Infektparametern wurde eine Notfall-MRT durchgeführt, die ein ödematöses und flüssigkeitsumrandetes Ovar linksseitig zeigte. Die Patientin beschrieb die Beschwerden lokalisiert und im Sinne des ihr bekannten Torsionsschmerzes.

    Nach Verabreichung einer RDS-Prophylaxe wurde in Notsectiobereitschaft die Laparoskopie in Rechtsseitenlage durchgeführt. Intraoperativ zeigte sich die zweifache Torsion eines bereits hämorrhagisch infarzierten linken Ovars von normaler Größe und ohne Hinweis auf zystische Raumforderung. Das Ovar ließ sich komplikationslos detorquieren. Von einer Ovariopexie wurde aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaftswoche und der Platzverhältnisse abgesehen.

    Diskussion Bei der Patientin hat sich zum dritten Mal eine Ovarialtorsion ohne nennenswerte Ursache gezeigt. Der geschilderte Fall mit wiederholtem Auftreten einer Torsion in der Schwangerschaft stellt eine Besonderheit dar. Risiken und Folgen der Operation für Mutter und Kind müssen im Vorfeld streng gegeneinander abgewogen und besprochen werden. Nach Abschluss des Wochenbettes sollte eine elektive Ovariopexie diskutiert werden.


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    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. Oktober 2020

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