Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e247
DOI: 10.1055/s-0040-1718269
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report I

Personalisierte Therapie des therapieresistenten Ovarialkarzinoms einer jungen Patientin

C Geißler
1   Uniklinik Freiburg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Freiburg, Deutschland
,
I Ge
1   Uniklinik Freiburg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Freiburg, Deutschland
,
M Hess
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
P Metzger
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
P Bronsert
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
S Lassmann
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
M Börries
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
A-L Illert
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
M Bossart
1   Uniklinik Freiburg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Freiburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Darstellung der Notwendigkeit der individualisierten Therapiefindung durch genetische Analysen im Rahmen eines molekularen Tumorboards beim rezidivierten Ovarialkarzinom der jungen Patientin.

    Material & Methoden Case report mit Präsentation der molekulargenetischen und pathologischen Analysen im Rahmen des Molekularen Tumorboards des Comprehensive Cancer Centers Freiburg (CCCF) zur Identifizierung molekularer Therapieoptionen. Diagnostische Analysen werden sowohl mittels immunologischer Panels, Immunhistochemie, Genpanels, und whole exon sequencing als auch mit Transkriptom- und Methylomanalysen durchgeführt.

    Ergebnisse 34-jährige Patientin mit Erstdiagnose eines serösen Ovarialkarzinom, G2, FIGO IIIc in 2014. Nach optimalem Debulking mit anteriorer Rektumresektion (pT3c, pN0 (0/44). L1. V0. Pn0. R0) und adjuvanter Chemotherapie präsentiert sie nach 2 Jahren ein inoperables Rezidiv. Unter leitliniengerechter Chemotherapiefolge bleibt die Erkrankung progredient, sodass die palliative Umstellung auf den Aromataseinhibitor Letrozol erfolgt. Hierunter zeigt sie einen stabilen Verlauf für fast zwei Jahre. Bei Progress im Mai 2019 folgen weitere Chemotherapien, sowie simultan die erneute Vorstellung der Patientin im molekularen Tumorboard Freiburg zur Identifikation potentieller zielgerichteter Therapien durch genetische Analysen. Hierfür wird erneut Frischgewebematerial gewonnen. Es bestätigt sich ein Hormonrezeptor-positives, high-grade seröses Ovarialkarzinom mit Überexpression von mTOR und pTEN. Damit stellt der mTOR- Inhibitor Everolimus in Kombination mit Letrozol einen möglichen Therapieansatz für die Patientin dar. Unter dieser Therapie analog zu einer klinischen Phase-II-Studie ist die Patientin aktuell stabil.

    Zusammenfassung Das rezidivierte Ovarialkarzinom hat eine infauste Prognose. Molekulargenetische Tumoranalysen im Rahmen molekularer Tumorboards können zu personalisierten Therapieempfehlungen führen und die Prognose verbessern. Des Weiteren stellt die antihormonelle Therapie bei therapierefraktärem Ovarialkarzinom eine gute Therapieoption dar.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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