Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e249
DOI: 10.1055/s-0040-1718275
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Stille Uterusruptur mit Blasensprung in die Bauchhöhle bei Zustand nach Myomenukleation, schwierige Differentialdiagnose eines Anhydramnions

R Hafizi
1   Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Frauenklinik, Wuppertal, Deutschland
,
A Larbig
1   Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Frauenklinik, Wuppertal, Deutschland
,
L Bennefeld
1   Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Frauenklinik, Wuppertal, Deutschland
,
H Aydin
1   Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Frauenklinik, Wuppertal, Deutschland
,
M Abrar
1   Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Frauenklinik, Wuppertal, Deutschland
,
MC Fleisch
1   Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Frauenklinik, Wuppertal, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Fallbericht einer 31-jährigen GI mit unklarem Anhydramnion in der 33. SSW.

    Fallbeschreibung Die Vorstellung einer 31-jährigen Patientin erfolgte als Übernahme in der 32+3. SSW mit unklarem Anhydramnion. Initiale auswärtige klinische Vorstellung nach plötzlichem abdominalen Schmerzereignis. Im Z.n. nach Myomenukleation (LSK) im Vorjahr erfolgte eine MRT z.A. einer Uterusruptur. Laborchemisch zeigte sich eine CRP-Erhöhung, sonographisch ein Anhydramnion und freie intraabdominale Flüssigkeit. Das MRT ergab keinen Hinweis auf eine Uterusruptur bei normaler fetaler Anatomie. Nach Ausschluss eines PROM erfolgte die Lungenreifeinduktion und die Verlegung in unsere Klinik. Unter antibiotischer Therapie und engmaschiger Kontrolle konnte die Lungenreifeinduktion erfolgreich abgeschlossen und die Schwangerschaft bis zur 36+4.SSW prolongiert werden. Die Indikation zur primären Sectio erfolgte bei ansteigenden Entzündungsparametern unter antibiotischer Therapie. Intraoperativ fand sich eine Uterusruptur an der Fundushinterwand im Bereich der ehemaligen Enukleationsstelle, die zweischichtig versorgt wurde. Unkomplizierter postpartaler Verlauf.

    Zusammenfassung In der Literatur werden wenige Fälle von prolongierten Schwangerschaften mit Anhydramnion bei Z.n. Uterusruptur beschrieben. Eine Uterusruptur ist ein geburtshilflicher Notfall, der mit maternaler und fetaler Mortalität und Morbidität assoziiert ist. Der Fall zeigt, dass Voroperationen am Uterus, während der Schwangerschaft zu Defektstellen führen können, auch wenn diese sich bildmorphologisch nicht darstellen, sodass eine präzise Anamnese unter Berücksichtigung der Voroperationen essentiell ist.

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    Intraoperativer Befund – Uterusdefektstelle.

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    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

     
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    Intraoperativer Befund – Uterusdefektstelle.