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DOI: 10.1055/s-0040-1718289
Lymphangioma circumscriptum – Eine wichtige Differentialdiagnose zur Vulvaneoplasie
Eine 57 jährige Patientin präsentierte sich mit einem selbst getasteten exophytisch wachsenden, blumenkohlartigen, verrukösen Tumor im Bereich der Labien. In der Vorgeschichte war ein Plattenepithelkarzinom auf dem Boden einer vulvären intraepithelialen Neoplasie Grad III (VIN III) reseziert worden. Therapiert wurde das Karzinom postoperativ bereits vor 4 Jahren durch Bestrahlung mit 60Gy HD in IMRT Technik und simultan 6 Zyklen Cisplatin 40mg/m2.
Die Blickdiagnose eines Buschke-Löwenstein Tumors und auch dazu passende Assoziation mit einer VIN oder VAIN musste nach der Histopathologie der Tumorexzision wieder verworfen werden. Es zeigte sich eine polypoide Plattenepithelhyperplasie, Hyperparakeratose sowie Lymphangiektasien positiv auf D2-40 und CD31 passend zu einem Lymphangioma circumscriptum.
Die erworbene Form des Lymphangioma circumscriptum ist im Gegensatz zu der angeborenen sehr selten und wird in der Literatur nur in Einzelfällen beschrieben. Es ist häufig mit einer vorangegangenen malignen Erkrankung assoziiert. Eine Bestrahlung in dem Gebiet scheint förderlich aber nicht obligat zu sein.
Charakteristisch ist ein Hautausschlag mit klaren Vesikeln, welcher schmerzhaft sein oder auch manchmal jucken kann. Aus den Vesikeln tropfen oft Lymphe oder sie können auch bluten. Wenn die Vesikeln platzen, ähnelt dieser Ausschlag Warzen und kann daher leicht mit einem blumenkohlartigen Buschke-Löwenstein-Tumor verwechselt werden.
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Interessenkonflikt
Es bestehen keine Interessenkonflikte.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020
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