Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e262
DOI: 10.1055/s-0040-1718318
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Maternales Mirror-Syndrom bei fetalem Hydrops fetalis nach konnataler CMV-Infektion

C Simon
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
J Büchel
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
M Delius
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
I Alba-Alejandre
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
P Eisenmann
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
M Schönfeld
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
T Vilsmaier
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
S Mahner
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
,
J Jückstock
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenklinik Innenstadt, München, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Bei einer 20-jährigen G1P0 wurde mit 22 SSW eine CMV-Serokonversion festgestellt (Infektionszeitpunkt ca. 16. SSW), und mit 26+5 SSW durch Amniozentese die konnatale CMV-Infektion bestätigt. Im Verlauf zeigte sich ein fetaler Hydrops mit massivem Aszites, diskretem Perikarderguss, desweiteren eine Kardiomegalie und ein Polyhydramnion. Die Patientin erhielt Valaciclovir im off-label use. Bei vaginaler Blutung wurde in 28+2 und 28+3 SSW eine RDS-Prophylaxe durchgeführt. In 28+5 SSW entwickelte die Patientin zunehmende Dyspnoe und Ödeme.

    Methoden In der körperlichen Untersuchung zeigten sich massive Ödeme und ein arterieller Hypertonus. Laborchemisch bestand ein akutes Nierenversagen. Blutbild und Leberwerte waren unauffällig.

    Ergebnis Bei V.a. schweres maternales Mirror-Syndrom wurde die Indikation zur zügigen Entbindung mittels Sectio caesarea gestellt. Postoperativ wurde die Mutter intensivmedizinisch betreut, der Blutdruck konnte mittels Urapidil-Perfusor eingestellt und die Nierenfunktion durch intensivierte diuretische Therapie stabilisiert werden. Das Kind wurde bei CMV-bedingtem Hydrops fetalis und Frühgeburtlichkeit ebenfalls intensivmedizinisch betreut.

    Zusammenfassung/Diskussion Bei konnataler CMV-Infektion entwickelte sich ein Hydrops fetalis und in der Folge ein maternales Mirror-Syndrom. Hierbei handelt es sich um ein sehr seltenes Krankheitsbild, bei dem im Rahmen eines fetalen Hydrops mütterliche Ödeme, arterieller Hypertonus und Proteinurie auftreten können. Ätiologisch unterscheidet sich das Mirror-Syndrom trotz der ähnlichen Symptomatik eindeutig von der Präeklampsie. Derzeit gibt es keine kausale Therapie außer die Entbindung. Postpartal sind die mütterlichen Symptome in der Regel rasch regredient. Die kindliche Prognose hängt maßgeblich von der Frühgeburtlichkeit und der Ursache für den Hydrops ab.


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    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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