Ultraschallgesteuerte Messung der Sarkopenie

Einleitung Sarkopenie ist nicht nur ein Marker des Ernährungszustandes, sondern zeigt auch einen erheblichen Einfluss auf die Mortalität insbesondere bei Leberzirrhose. Aktueller Standard ist die CT-gesteuerte Messung des M. psoas. Umso wichtiger ist die Vereinfachung der Messung mithilfe des Ultraschalls. Ziel dieser Studie ist es, die Machbarkeit an einem großen Kollektiv zu zeigen und geschlechts-, sowie altersspezifische Unterschiede aufzuzeigen.

Methoden Zwischen März und August 2020 wurde bei 169 ambulanten und stationären Patienten die maximalen Querschnitte des M. psoas und des M. quadratus femoris gemessen. Anhand dieser wurden der PMTH (Psoas muscle thickness height), der TPMAI (totaö psoas muscle area index) und der TMTI (thigh muscle thickness index) berechnet. Geschlechtsspezifische Indices wurden beschrieben und mit Altersgruppen korreliert.

Ergebnisse Die Hälfte der Patienten war männlich (56,8 %), 60 Jahre alt und normal gewichtet (17,96 kg/m2). 45,6 % davon waren hospitalisiert. Der PMTH (Männer: 10,59 mm/m2 bzw. Frauen: 10,54 mm/m2, p = 0,82) und der Femurindex (Männer: 2,21 bzw. Frauen: 2,34, p = 0,26) zeigten keinen geschlechtspezfischen Unterschied. Der TPMAI hingegen ergab einen deutlichen geschlechtsspezifischen Unterschied (280,78 mm2/m2 vs. 247,96 mm2/m2, p = 0,023). Hospitalisierte Patienten zeigten einen größeren Muskelschwund gegenüber ambulanten Patienten (PMTH 9,94 mm/m2 vs 10,99 mm/m2 (p  <  0,001), TPMAI 240,92 mm2/m2 vs. 287,55 mm2/m2 (p = 0,003)). Ältere Patienten  >  65 Jahren zeigten ebenso einen erhöhten Muskelschwund (p  <  0,001)

Diskussion Die ultraschallgesteuerte Messung des M. psoas und des M. quadratus femoris ist praktikabel und könnte in Zukunft die CT-gesteuerte Messung der Sarkopenie ersetzen.

Publication History

Article published online:
04 January 2021