Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom: Adjuvante Chemotherapie zahlt sich aus

Einleitung | 85 % der weltweit jährlich diagnostizierten Bronchialkarzinome sind nichtkleinzellige Bronchialkarzinome (NSCLC). Kurativ resezieren lassen sich nur etwa 20–25 %, daher spielen Bestrahlung und Chemotherapie hier häufig eine entscheidende Rolle. Burdett et al. hatten 1995 in einem systematischen Review nicht feststellen können, ob eine adjuvante Chemotherapie von Vorteil für NSCLC-Patienten ist oder nicht. Daher haben sie nun diese Fragestellung anhand neuer Daten geprüft.

Studien | In diese Cochrane-Review flossen randomisierte Studien ein, in denen eine Behandlungen mit und ohne adjuvante Chemotherapie verglichen wurden. Individuelle Patientendaten aus 38 Studien (auch unveröffentlichten), die zwischen 1995 und 2013 durchgeführt wurden, wurden von den Autoren in einer Intention-to-treat-Analyse ausgewertet. Der primäre Endpunkt war das Überleben.

Ergebnisse | In 26 Studien mit 8447 Patienten wurde die alleinige Operation mit Operation plus Chemotherapie verglichen. Die Überlebensrate stieg mit adjuvanter Chemotherapie statistisch signifikant an (Hazard Ratio [HR] 0,86; 95 %-Konfidenzintervall [0,81–0,92]; p = 0,0001). Absolut verbesserte sich die Überlebensrate um 4 % nach 5 Jahren.

In 13 Studien mit 2660 Patienten wurde Operation plus Radiatio gegenüber Operation, Radiatio plus Chemotherapie geprüft. Hier zeigte sich derselbe Überlebensvorteil von 4 %. Die HR lag hier bei 0,88 zugunsten der adjuvanten Therapie ([0,81–0,97]; p = 0,009).

In dieser auf individuellen Patientendaten basierenden systematischen Analyse ergab sich ein deutlicher Vorteil für Patienten mit NSCLC durch eine adjuvante Chemotherapie. Lebensqualität oder unerwünschte Wirkungen der Chemotherapie wurden nicht analysiert. Diese müssten natürlich bei der Wahl der Therapie berücksichtigt werden.