Rofo 2021; 193(S 01): 24-25
DOI: 10.1055/s-0041-1723200
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie

Hirntumorsegmentierung in der klinischen Routine: Genauigkeit von state-of-the-art Machine Learning Modellen in kombinierten 2D/3D MRT-Protokollen

R Kronberg
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Mathematische Modellierung biologischer Systeme, Korschenbroich
,
I Fischer
2   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Neurochirurgie, Düsseldorf
,
D Meškelevičius
2   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Neurochirurgie, Düsseldorf
,
M Sabel
2   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Neurochirurgie, Düsseldorf
,
M Kollmann
3   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Mathematische Modellierung biologischer Systeme, Düsseldorf
,
C Rubbert
4   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Die automatisierte Segmentierung von Hirntumoren wurde in den letzten Jahren laufend verbessert. State-of-the-art (SOTA) Modelle basieren auf 3D MRT Sequenzen (T1 ± KM, T2 und FLAIR), jedoch werden in der klinischen Routine häufig nur 2D T2 und FLAIR-Sequenzen akquiriert. Diese Arbeit evaluiert die Segmentierungsgenauigkeit von Modellen, trainiert auf kombinierten 2D/3D MRT Daten.

    Material und Methoden Ein Encoder-Decoder basiertes Convolutional Neural Network mit einem asymmetrisch größeren Encoder (VAE-RES-NET) wurde zur Segmentierung adaptiert (Batch Size: 8, Ausschnitt: 160 × 192 × 128 Voxel). Das Modell wurde über 300 Epochen auf 80% des Brain Tumor Segmentation (BraTS) Challenge 2020 Trainingsdatensatzes trainiert (76 niedrig-, 293 hochgradige Gliome) um nekrotischen/nicht-anreichernden (NCR/NET) und kontrastmittelaffinen Tumor (ET) sowie peritumorales Ödem (ED) zu segmentieren. Die Segmentierungsgenauigkeit wurde mittels des Dice-Koeffizienten auf 20% des Datensatzes anhand der BraTS-Goldstandardsegmentierung ermittelt. Aus den 3D T2 und FLAIR-Sequenzen wurden 5-mm-Mittelwertscheiben mit einem Abstand von 5 mm als synthetische 2D Sequenzen errechnet. Um identische Bildgrößen als Eingabe für die Modelle zu gewährleisten wurden a) jede Mittelwertscheibe 5-fach wiederholt (2Dwdh) und b) Leerräume zwischen den Scheiben belassen (2Dleer). Ergänzend wurde ein Datensatz mit allen 3D Sequenzen (3Dvoll) und ein Datensatz ohne T2/FLAIR Information evaluiert (3DT1 ±KM).

    Ergebnisse Der Dice-Koeffizient für NCR/NET unterschied sich nur marginal (3DT1 ±KM: 0,68, 2Dleer 0,67, 2Dwdh 0,68, 3Dvoll 0,66). ET wurde jeweils mit einem Dice-Koeffizient von 0,76 mit Ausnahme 3DT1 ±KM: 0,77 segmentiert. ED wurde jeweils mit einem Dice-Koeffizient 0,79, bis auf 3DT1 ±KM: 0,66 segmentiert.

    Schlussfolgerungen Auch in der 3D/2D-Kombination können sehr gute Segmentierungsergebnisse erreicht werden. Dies sollte weiter evaluiert werden, um insbesondere eine hohe Segmentierungsgenauigkeit des epitumoralen Ödems auch in der klinischen Routine zu gewährleisten.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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