Nuklearmedizin 2021; 60(02): 163
DOI: 10.1055/s-0041-1726719
WIS-Vortrag
Dosimetrie und Strahlenbiologie

Aufbau eines quantitativen SPECT-Bildgebungsnetzwerks für eine europäische multizentrische Dosimetriestudie zur Radioiodbehandlung von Schilddrüsenkarzinomen im Rahmen des MEDIRAD-Projekts

KR Pfestroff
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
A Pfestroff
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
T Schurrat
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
M Luster
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
A Ashfaq
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Nuklearmedizin, Marburg
,
M Lassmann
2   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
GD Flux
3   Joint Department of Physics, Royal Marsden NHSFT, Downs Road, The Institute of Cancer Research, 123 Old Brompton Road, London
,
J Taprogge
3   Joint Department of Physics, Royal Marsden NHSFT, Downs Road, The Institute of Cancer Research, 123 Old Brompton Road, London
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Differenzierte Schilddrüsenkarzinome werden seit fast 80 Jahren mit Radioiod behandelt, obwohl kontroverse Fragen zu strahlenbedingten Risiken und zur Optimierung von Behandlungsschemata nicht abschließend geklärt sind. Multizentrische klinische Studien sind erforderlich, um sicherzustellen, dass ausreichende Patientenzahlen rekrutiert werden, um eine statistische Signifikanz zu erreichen. Ziel dieses Projektes ist daher die Optimierung und Standardisierung der Datenerfassung und -verarbeitung, um eine quantitative Bildgebung und patientenspezifische Dosimetrie sicherzustellen.

    Methodik/Methods Innerhalb des EU-geförderen Konsortiums MEDIRAD (Grant 755523) wurde ein europäisches Netzwerk von Zentren eingerichtet, die eine standardisierte quantitative Bildgebung der Radioiodtherapie von Schilddrüsenkarzinompatienten durchführen können. Dieses Netzwerk wird eine Reihe von klinischen Studien unterstützen, um absorbierte Dosen für mit Radioiod behandelten Patienten möglichst exakt zu bestimmen. Fünf SPECT (/CT) -Systeme in vier europäischen Zentren wurden hinsichtlich ihrer Systemvolumenempfindlichkeit, Wiederherstellungskoeffizienten und Totzeit charakterisiert.

    Ergebnisse/Results Die Systemvolumenempfindlichkeiten der Siemens Intevo-Systeme (Kristalldicke 3/8 Zoll) lagen im Bereich von 62,1 bis 73,5 cps/MBq. Für einen GE Discovery 670 (Kristalldicke 5/8 “) wurde eine Systemvolumenempfindlichkeit von 92,2 cps/MBq gemessen. Die an drei Siemens Intevo-Systemen gemessenen Wiederfindungskoeffizienten stimmen gut überein. Für Volumina größer als 10 ml wurde ein maximaler beobachteter Unterschied zwischen den Wiederfindungskoeffizienten von ± 0,02 festgestellt. Darüber hinaus stimmten die an zwei Siemens Intevo-Systemen gemessenen Totzeitkoeffizienten gut mit den zuvor veröffentlichten Totzeitwerten überein.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die hier vorgestellten Ergebnisse bieten zusätzliche Unterstützung für den Vorschlag, globale Kalibrierungsparameter für Kameras desselben Modells zu verwenden und sind Grundlage für eine derzeit rekrutierende klinische Studie.


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    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

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